Landesliga

Der Tiefpunkt? Anklam kommt in Neubrandenburg mit 0:9 unter die Räder

Anklam / Lesedauer: 3 min

Der Auftritt beim amtierenden Meister wird für das vorpommersche VFC-Team zum Debakel. Es enttäuscht in der Viertorestadt auf ganzer Linie.
Veröffentlicht:20.11.2022, 12:00

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Eine Erlösung für jeden, dem der Anklamer Fußball am Herzen liegt: Samstagnachmittag um Punkt 14.43 Uhr hatte Schiedsrichter Kevin Hinz ein Einsehen und pfiff das ungleiche Duell der VFC-Kicker beim SV Hanse Neubrandenburg bereits wenige Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit ab. Die abstiegsbedrohten Vorpommern erhielten in der Viertorestadt eine bittere Lehrstunde und ließen sich vom amtierenden Landesliga-Meister förmlich überrollen. 9:0 (3:0) hieß es am Ende aus Sicht der Gastgeber, die bei frostigen Temperaturen kaum gefordert und durch eine Vielzahl an haarsträubenden Fehlern ihres Gegners quasi zum munteren Toreschießen eingeladen wurden.

„Es war eine Offenbarung”

Dementsprechend eisige Stimmung herrschte nach dem Abpfiff auf Seiten des Tabellenvorletzten. Ratlos, enttäuscht und frustriert verließen Mannschaftskapitän Phil Skeip und seine Mitspieler den Rasen, während Trainer Michael Höcker und sein „Co“ Marco Hartmann – minutenlang auf der Wechselbank sitzend – versuchten, den enttäuschenden und blutleeren Auftritt ihrer Elf einzuordnen. „Es war eine Offenbarung, was wir hier heute abgeliefert haben. Mir fällt es schwer, eine Erklärung dafür zu finden, dass die Jungs momentan in den Spielen nicht an ihre guten Trainingsleistungen anknüpfen können“, sprach Michael Höcker vom „absoluten Tiefpunkt“. Die Anklamer blieben zum sechsten Mal in Folge ohne Sieg. 28 ihrer insgesamt 38 Saison-Gegentore kassierten sie in den letzten fünf Begegnungen.

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VFC erlebt rabenschwarzen Nachmittag

Den klar tonangebenden Viertorestädtern hatten die Akteure um Youngster Dennie Reinke, der als A-Jugend-Kicker sein Startelf-Debüt in der zweithöchsten Herren-Spielklasse des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommerns gab, nur wenig entgegenzusetzen. Bereits nach neun Minuten zappelte das runde Leder erstmals im Kasten von VFC-Schlussmann Philipp Labahn, der mit seinem Team einen rabenschwarzen Nachmittag erlebte und bei einem von Hanse-Kicker Danny Hesse direkt verwandelten Eckball alles andere als glücklich aussah. Nur vier Minuten später baute der Favorit seine Führung aus. Gegentor Nummer drei folgte kurz vor dem Pausenpfiff. Ihre einzig nennenswerte Offensivaktion hatten die Höcker-Mannen in der 37. Minute, als Arne Siebrecht nach Vorarbeit von Dennie Reinke nur das Außennetz traf.

Enttäuschung auf ganzer Linie

Auch wenn man den Peenestädtern den guten Willen nicht absprechen konnte, enttäuschten sie auch im zweiten Durchgang auf ganzer Linie. Die Tore zum 4:0 (47.) und 5:0 (48.) aus Sicht der Gastgeber bereitete die VFC-Elf durch individuelle Aussetzer selbst vor. Der sechste Hanse-Treffer in der 58. Minute war dagegen gut herausgespielt. Auf der Gegenseite trafen Christoph Campe und Jan-Patrick Bruhns in der 61. Minute jeweils nur die gegnerische Torlatte, ehe Neubrandenburg das Ergebnis zwischen der 74. und 80. Minute auf 9:0 hochschraubte.

Nächster Gegner des VFC ist am kommenden Samstag ab 13 Uhr im heimischen Werner-Seelenbinder-Stadion der Tabellenachte SG Empor Richtenberg.

Anklam spielte mit: Labahn, Haack, Pribbernow, Rogee, Campe, Behm (46. Sorgatz), Skeip, Bruhns (75. M. Schulz), Reinke, Siebrecht und Albrecht

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