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Ehrlose Tat

Diebe klauen Vorpommern-Grenzflagge

Boldekow / Lesedauer: 2 min

Diese Diebe waren bestimmt keine Vorpommern: Die vorpommersche Flagge ist von einem Turm an der B 197 nahe der Grenze zwischen den beiden Landesteilen geklaut worden. Womöglich wurde der Flagge zum Verhängnis, dass der Turm erst seit Kurzem wieder sichtbar ist.
Veröffentlicht:06.04.2016, 19:32

Von:
  • Anne-Marie Maaß
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Noch nicht einmal vor der Pommernfahne haben manche Diebe Respekt: Denn ausgerechnet diese wurde in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch vom Grafenstuhl zwischen Boldekow und Kavelpaß geklaut, sagt Boldekows Bürgermeister Holger Vogel (CDU).

Bislang wehte sie auf dem Aussichtspunkt, der über das Landgrabental ragt, als erkennbares Zeichen der Grenze zwischen Mecklenburg und Vorpommern. „Den Dieben müssten eigentlich die Hände abfallen“, sagt Vogel sauer - wenn auch natürlich im Scherz. Zwar verursache der Diebstahl keinen allzu hohen Schaden in der klammen Gemeindekasse. Doch das Erkennungszeichen Vorpommerns zu stehlen, sei deswegen nicht minder „ehrenrührig“ findet der Bürgermeister.

Bauwerk mit interessanter Geschichte

Grafenstuhl und Pommernfahne sind zudem noch nicht lange wieder weithin sichtbar. In den vergangenen Jahren war das Wahrzeichen so zugewachsen, dass die Vorbeifahrenden kaum noch Notiz vom Grafenstuhl nahmen. Dabei wurde das Bauwerk 1833 zu Ehren von Graf Heinrich von Schwerin errichtet, der die Flächen seiner Güter, die für den Chausseebau zwischen Anklam und Friedland benötigt wurden, damals kostenlos zur Verfügung stellte. Jetzt sei der ursprüngliche Zustand am Grafenstuhl wiederhergestellt, so Holger Vogel.

Gut ist der allerdings nicht gerade: Das interessante Bauwerk ist für Vorbeireisende mangels Fuß- und Radweg und mangels Haltemöglichkeit kaum zu erreichen. Auch der bauliche Zustand ist relativ schlecht. Und es bleibt vorerst fraglich, ob sich daran in nächster Zeit etwas ändern wird. Doch immerhin: Eine Fahne soll bald wieder wehren – sofern sie nicht wieder geklaut wird.