Ducherower denken über Amtsaustritt nach
Ducherow / Lesedauer: 3 min

Mareike Klinkenberg
Das alte Amtsgebäude in Ducherow ist aufgrund von Baumängeln nicht mehr tragbar, einen Neubau wird es in Ducherow wohl nicht geben und die Übergangslösung, einige Fachbereiche in Gemeindeimmobilien zu beherbergen, ist mittlerweile aus verschiedenen Gründen aufgekündigt.
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Auf dieser Basis entspinnt sich derzeit eine heiße Debatte um den künftigen Verwaltungssitz des Amtes Anklam-Land. Diskutiert wird darüber aber längst nicht nur in den Amtsstuben und in der Arbeitsgruppe des Amtsausschusses, die eigens mit der Fragestellung über die Zukunft des Amtssitzes gegründet worden ist.
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Gemeindevertreter blicken Richtung Haff
Auch in der Ducherower Gemeindevertretung ist die Problematik weiterhin ein Thema. Die Arbeitsgruppe des Amtsausschusses beschäftigt sich nämlich auch mit Lösungsvarianten, in denen die eigene Gemeinde als Sitz der Amtsverwaltung keine Rolle mehr spielt.
Das wollen die Ducherower so nicht hinnehmen und ließen in der letzten Gemeinderatssitzung hörbar die Säbel rasseln. Für den Fall, dass eine Außenstelle des Amtes nicht erhalten werden kann, sollte sich die Gemeinde auch mit der Angliederung an ein anderes Amt befassen, forderte der Gemeindevertreter Robert Hoffmann.
Schon gute Verbindungen zum Nachbar-Amt
So ganz neu sei diese Idee wiederum nicht, gibt Bürgermeister Bernd Schubert auf Norkurier-Anfrage zu. Denn auch schon bei der letzten Ämterfusion im Jahre 2005 hätten die Beteiligten Gedanken in diese Richtung gehegt. Damals machten jedoch die bestehenden Kreisgrenzen eine Angliederung in Richtung Amt Stettiner Haff oder Torgelow-Ferdinandshof, also in den alten Uecker-Randow-Kreis, unmöglich.
Doch seit 2011 gehören alle Ämter Vorpommern-Greifswald an und es gibt durchaus gute Verbindungen in die Nachbarschaft, weiß Schubert. Schule, Vereine und Feuerwehren arbeiten bereits eng zusammen. Das Thema Tourismus spiele außerdem im Amt Stettiner Haff eine ganz andere Rolle, von der auch Ducherow profitieren könnte und nach Ferdinandshof gebe es gute Bus- und sogar eine Bahnverbindung, zählt Schubert einige der Pluspunkte auf.
Servicebüro ist nicht genug
Dass es so einfach dann aber doch nicht ist, weiß auch der langjährige Bürgermeister und schränkt ein, dass Ducherow sich natürlich bis zur finalen Entscheidung des Amtsausschusses geduldet. „Wir warten den offiziellen Beschluss und die dazu gehörenden Begründungen ab”, argumentiert er. Solange Ducherow einer der Verwaltungsstandorte bliebe, bestehe kein Grund für einen Wechsel.
Dabei betont er aber, dass es für ihn weiterhin darum ginge, einen wirklichen Teil der Behörde in Ducherow ansässig zu haben und nicht nur ein Servicebüro für die Bürger. Erst wenn dieser Beschluss aufgehoben sei, werde es Gespräche mit den benachbarten Ämtern und den zuständigen Stellen geben.