Museumstag

Ein Ausflug in die Kindheit der Lilienthal-Brüder

Anklam / Lesedauer: 2 min

Während den Großen kostenlose Führungen angeboten wurden, gab es am Sonntag für die Kleinen unterhaltsames Puppentheater.
Veröffentlicht:16.05.2022, 19:04

Von:
  • Matthias Diekhoff
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Wie war der Anklamer Flugpionier Otto Lilienthal eigentlich als Kind? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Stück „Otto will fliegen”, das am Sonntagnachmittag im Rahmen des Internationalen Museumstages im Aeronauticon gezeigt wurde.

Entwickelt wurde es von Birgit Schuster vom Figurentheater „Schnuppe” von der Insel Rügen in Zusammenarbeit mit dem Anklamer Otto-Lilienthal-Museum. Das Stück entführte die kleinen und großen Zuschauer in jene Zeit, als Otto und Gustav Lilienthal an der Peene aufgewachsen sind.

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Mit Witz und Fantasie

Zu erleben waren dabei zwei aufgeweckte und erfindungsreiche Bürschchen, die fasziniert vom Flug der Störche zu dem Entschluss kommen, es den Vögeln gleich zu tun. Ein erste Versuch mit Flügeln aus Klodeckeln geht zwar schief, aber davon lassen sich die beiden nicht entmutigen.

Und auch nicht davon, das einige ihrer Mitmenschen sie für unverbesserliche Träumer halten. Zu Unrecht, wie der weitere wirkliche Werdegang der Brüder bekanntermaßen noch zeigen sollten.

Das alles erzählte das Stück von Birgit Schuster mit Witz und Fantasie, ohne jedoch die historischen Hintergründe aus den Augen zu verlieren. Als Bühne diente ihr dabei ein einem Sekretär nicht unähnliches Möbelstück, das ebenfalls voller Überraschungen steckte. Und als schließlich am Ende die Kinder gefragt wurden, ob es den beiden noch gelingen würde, sich Flügel zu bauen, war die Antwort natürlich: „Ja!”

„Labor”-Experiment bietet Gesprächsstoff

Zu den weiteren Angeboten am internationalen Museumstag gehörten auch kostenlose Führungen durch das Lilienthal-Museum, die Nikolaikirche, das historsiche Klassenzimmer und das Museum im Steintor. Dort ging am Sonntag auch die erste Sonderausstellung im neu eingerichteten „Labor” zu Ende, bei der Bilder aus dem Depot des Museums gezeigt wurden, die sonst nicht zu sehen sind.

Das Konzept, die Exponate nicht zu beschriften, ging dabei nach Einschätzung von Sabine Görner gut auf. Zwar habe es auch kritische Stimmen gegeben, die sich mehr Informationen zu den Gemälden verschiedener Künstler gewünscht hätten. Von anderen jedoch wurde die Abwesenheit textlastiger Tafeln ausdrücklich gelobt.

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Und so kam auch am Sonntag noch eine ganze Reihe Gespräche zustande, die es sonst vielleicht nicht gegeben hätte, freute sich die wissenschaftliche Mitarbeiterin. Schließlich blieb den Betrachtern nichts anderes übrig, als Fragen zu stellen, wenn sie etwas mehr wissen wollten.