Regionale Produkte
Ein Laden für das Beste aus Vorpommern
Anklam / Lesedauer: 3 min

Mareike Klinkenberg
Auch in das letzte freie Ladenlokal in der vor rund zwei Jahren fertiggestellten Häuserzeile in der Anklamer Steinstraße zieht nun endlich Leben ein. Seit dem Sommer wurde im Erdgeschoss der Hausnummer 19 fleißig gewerkelt und das Geschäft nach den Vorstellungen der künftigen Mieterin umgebaut.
Die Anklamerin Jenny Krüger will hier gemeinsam mit ihrem Bruder Denny am 22. Oktober einen Regionalladen eröffnen. Gerade die Ladenbauer hätten zuletzt bis in die späten Abendstunden geschraubt und gebaut und damit unbeabsichtigt an den Nerven einiger neuer Nachbarn gesägt. „Dafür möchte ich mich vorab schon einmal bei den Hausbewohnern entschuldigen”, sagt Jenny Krüger.
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Schwerpunkt Lebensmittel
Im „Regio”, wie das Geschwisterpaar ihren Laden kurz und prägnant getauft hat, sollen die Anklamer künftig regionale Produkte kaufen, die in Vorpommern hergestellt oder veredelt wurden, ohne dass sie dafür von einem Hofladen zum anderen über das Land fahren müssen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs.
„Die meisten Produkte kommen hier aus dem Umkreis, für einige spezielle Dinge sind wir auch etwas weiter gefahren, aber immer noch in MV geblieben”, kündigt Jenny Krüger an. So räumen die beiden in diesen Tagen neben Säften und Marmeladen aus der Lohnmosterei Konrad in Postlow, Tee und Gewürzen aus Alt Teterin, auch Kaffee und Liköre aus dem Wasserschloss Mellenthin und Spirituosen aus der Zinzower Gutsbrennerei in die Regale ein.
Die frischen Lebensmittel, wie Obst und Gemüse beziehen die beiden beispielsweise von Bauer Klaus als Alt Sanitz, dem Betrieb Greifenacker aus Greifswald und Diana Koppe aus Blesewitz, Molkereiprodukte und Eier kommen wiederum aus Groß Ernsthof und Freest.
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Lebenstraum erfüllt
„Alles, was man für seinen wöchentlichen Einkauf braucht, bekommen die Kunden dann auch regional in einem Laden, nämlich bei uns”, erklärt Jenny Krüger ihr Konzept. Zusätzlich will sie auch Kaffee und Kuchen und kleine Snacks anbieten, die direkt vor Ort verzehrt werden können.
Mit dem eigenen Laden und genau dieser Geschäftsidee erfüllt sich die ehemalige Tierarzthelferin einen gehegten Lebensraum, für dessen Erfüllung sie lange gespart hat und zusätzlich auch noch einen Kredit aufnehmen musste. Ihren Bruder hat sich Jenny Krüger mit ins Boot geholt, weil der sich genau jetzt nach seiner Zeit als Berufssoldat jobtechnisch neu aufstellen musste. Die beiden wollen nun den Regionalladen als Familienteam in die Gänge bringen.
Langwieriger Ausbau
Zu gerne hätte Jenny Krüger das Geschäft schon viel früher, vor der Sommersaison, eröffnet. Aber die Gewerke, die aus dem bisherigen Rohbau ein modernes und zweckmäßiges Ladengeschäft gezaubert haben, hätten einfach sehr lange gebraucht. Doch mittlerweile liegt der Eröffnungstag am Samstag, den 22. Oktober in greifbarer Nähe.
„Bis dahin ist noch zu viel zu erledigen, da bleibt uns gar keine Zeit für Aufregung”, antwortet Jenny Krüger auf die Frage nach ihrem momentanen Stresslevel. Am Eröffnungstag selbst wird soll auch nicht nur gefeiert und gratuliert werden, sondern alle Interessierten können ab 9 Uhr auch direkt ihren Wochenendeinkauf im neuen „Regio” machen.