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Vortrag

Expertin gibt Tipps – diese Botschaften helfen Kindern

Loitz / Lesedauer: 3 min

Tipps für die Kommunikation zwischen Kindern und Erwachsenen gab's bei einem Vortrag in Trantow. Der Verein Dorfkind will künftig nicht nur an diesem Thema dranbleiben.
Veröffentlicht:17.11.2023, 19:48

Von:
  • Ulrike Rosenstädt
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So einfach kann’s sein? Da staunten die Besucherinnen und einige wenige Besucher nicht schlecht, als sie erfuhren, dass 15 Regeln das Leben doch erheblich leichter machen könnten. Das behauptete jedenfalls Referentin Ulrike Marten-Öchsner bei einem Vortrag im Tantower Helenhof. Zu dem hatte jüngst der im Peenetal ansässige Verein Dorfkind eingeladen.

Schnell wurde klar, dass wohl die schon zeitlich großzügig angesetzten zwei Stunden für die Veranstaltung nicht ausreichen werden, um alle Themen zu besprechen. Schließlich stand über dem Abend die Frage: „Wie sag ich’s meinem Kinde?“

Kindliche Bedürfnisse und Ängste

Wie schwierig Kommunikation im Alltag sein und dass sie zu vielen Konflikten führen kann, weiß die gebürtige Loitzerin Ulrike Marten-Öchsner, selbst Mutter von fünf Kindern, nur zu gut. Doch die Ergotherapeutin, die auch als Präventionstrainerin und Lerntherapeutin nicht nur in ihrer Wahlheimat, im unterfränkischen Karlstadt, sondern auch in und um Loitz aktiv ist, hatte viele gute Tipps parat: „Es lohnt sich immer, zu ergründen, was steckt hinter dem Verhalten der Kinder. Was für Erwachsene selbstverständlich ist, ist es für Kinder nicht.“ Emotionen und körperliche Symptome stehen sich offensichtlich gegenüber, bedingen sich. „Denn man kann viel am Verhalten der Kinder ablesen“, sagte Ulrike Marten-Öchsner.

Sie sprach über kindliche Bedürfnisse, die nicht selten gepaart seien mit Ängsten. „Ermutigen Sie Ihre Kinder. Die brauchen ihre Eltern auch, um Rückschläge verkraften zu können.“ Die Referentin gab zahlreiche gute Tipps: So komme Vater und oder Mutter mit einem „Geh langsam“ besser zum Ziel als mit einem ständig wiederholenden „Lauf nicht so schnell“. Ich-Botschaften statt Vorwürfe könne sie nur empfehlen.

Tipps zum Umgang mit Kindern und dem Ehepartner

In diesem Zusammenhang machte sie die Rechnung: „Formuliere fünf Anerkennungen auf eine Kritik.“ Ihre Aussage, dass dies nicht allein im Umgang mit den eigenen Kindern, sondern auch in der Frau-Mann-Beziehung funktioniert, ließ das Publikum schmunzeln. Zudem ermutigte die Therapeutin, einen Familienrat abzuhalten: „Der erweist sich immer als eine feste Institution. Ein Ort, an dem allen, Kindern und Erwachsenen, Wertschätzung entgegengebracht wird. Dieser Rahmen gibt einen geschützten Raum, um Dinge, die die Kinder beschäftigen, anzusprechen, um gemeinsam Lösungen zu finden.“

Der Abend endete schließlich mit dem wertvollen Hinweise der Referentin: „Kinder haben so viel coole Kompetenzen.“ Kurze Einwürfe und Fragen von Müttern aus der Runde, die aus Dersekow, Sassen, Loitz und Jarmen nach Trantow gekommen waren, machten deutlich, dass es auf der Grundlage von persönlichen Erfahrungen, viel Gesprächsbedarf gibt. Auch deshalb ist es gut vorstellbar, dass Ulrike Marten-Öchsner nicht zum letzten Mal als Referentin zu Gast beim Verein Dorfkind war.

Wie geht es mit dem Verein weiter?

Denn dessen Mitstreiter möchten auch in 2024 in der Region wieder aktiv sein. Die erste Aktion im neuen Jahr wird das gemeinsame Müllsammeln im Peenetal sein. Weitergehen wie bisher soll es auch mit dem Engagement für Schwimmkurse. „In Zusammenarbeit mit Familienbündnis Torgelow konnten wir auch in diesem Jahr Schulranzen für Erstklässler, für benachteiligte Kinder der Görminer Grundschule, als Geschenk zur Verfügung stellen“, hält Vereinssprecher Robert Junge kurz Rückschau. Auch beim Trantower Dorffest war die Dorfkind-Crew im Einsatz, betreute das Bogenschießen und einen Kreativstand. Noch sind die Aktivitäten nicht beendet: Im Dezember beteiliget sich der Verein bei der Aktion „Advent im Stall“, beim Weihnachtssingen, ebenfalls auf dem Gelände des Helenenhofes bei Familie Stegemann in Trantow.

Hochaktuell ist die Frage: „Wie weiter?“. Wie bei allen Vereinen in der Region geht auch beim Dorfkind e.V. die ehrenamtliche Tätigkeit nicht spurlos an den Aktiven vorbei. „Wir würden gern noch mehr auf die Beine stellen. Das geht allerdings nur, wenn sich die Arbeit künftig auf mehrere Schultern verteilt. Gern möchte ich dafür werben, bei uns mitzuarbeiten, denn wir stoßen an die Grenzen unserer Möglichkeiten“, sagte Robert Junge auf Nordkurier-Nachfrage. Derzeit zählt der Verein acht Mitglieder.  „Bei uns kann man eigene Ideen einbringen, die dann gemeinsam umgesetzt werden“, hofft der Vereinssprecher auf eine Vergrößerung des Teams in 2024.