Finanz-Notlage auch für Studenten und Uni in Greifswald
Greifswald / Lesedauer: 2 min

Angesichts steigender finanzieller Belastungen für Hochschulen und Studierende hat die Greifswalder Studierendenschaft für Donnerstag zu einer Kundgebung aufgerufen. „Wir haben die kurzsichtige Kürzungspolitik des Landes satt. Mehrkosten in den Wohnheimen und Mensen werden vollständig auf die Studierenden umgelegt, da die Studierendenwerke schon seit Jahren zusammengespart werden”, kritisierte am Dienstag Lukas Voigt, Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses.
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„Wir unterstützen den Aufruf der Studierenden”, teilte der Senat der Universität Greifswald mit. Neben dem Senat sollen auch Rektorat, das Studierendenwerk, wissenschaftliche Mitarbeiter sowie die Stadt bei der Aktion zur Wort kommen. Für die kommenden Wochen hätten die Studierenden bereits weitere Aktionen angekündigt, hieß es in einer Mitteilung der Uni. Kürzlich hatten Studierende in Rostock für ein bezahlbares Studium demonstriert.
Die Hochschulen haben in den zurückliegenden Wochen wiederholt auf Sorgen angesichts steigender Kosten etwa für Energie aufmerksam gemacht. Es fehlten konkrete Zusagen, wie diese kompensiert werden sollten. Die Landesregierung hatte auf den geplanten Energiepreisdeckel verwiesen. Sie steht auch wegen Plänen in der Kritik, nach denen Rücklagen der Hochschulen gekürzt werden sollen.
Gegenwärtig geht die Universität Greifswald von einer Mehrbelastung in Verbindung mit der angekündigten Kürzung im Haushaltsjahr 2022/23 von gut 14 Millionen Euro aus. Das entspreche den jährlichen Personalkosten von etwa 250 Vollzeitstellen in Forschung, Lehre oder Verwaltung.
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„Angesichts der massiven Mehrbelastungen braucht es konkrete Pläne, wie die Hochschulen und Studierendenwerke entlastet werden können. Es kann nicht im Sinne der Landesregierung sein, dass Kürzungen und Mehrkosten zu Stellenabbau und somit zu eklatanten Abstrichen in Forschung und Lehre führen”, kritisierte die Rektorin der Universität Greifswald, Katharina Riedel.