Größeres Gerätehaus nötig

Gemeinde Murchin packt Millionenprojekt für die Feuerwehr an

Murchin / Lesedauer: 4 min

Löschwassertanks in den Ortsteilen, Sirenen für den Katastrophenfall, ein neues Feuerwehrfahrzeug und ein neues Feuerwehrhaus — die Gemeinde Murchin macht derzeit ihre Hausaufgaben.
Veröffentlicht:21.02.2023, 05:28

Von:
  • Mareike Klinkenberg
Artikel teilen:

„Was die Feuerwehr braucht, soll sie auch haben“, so lautet die Device der Gemeinde Murchin. Für Bürgermeister Peter Dinse und seine Gemeindevertretung steht die Sicherheit der Bevölkerung im Vordergrund. Doch jahrzehntelange Versäumnisse ließen sich nicht innerhalb kurzer Zeit beheben, findet Bürgermeister Dinse ebenso klare Worte. Und so versuchen die Murchiner derzeit Schritt für Schritt, so viele Vorgaben wie möglich aus der aktuellen Brandschutzbedarfsplanung zu realisieren, so denn es ihnen auch finanziell möglich ist.

Die Feuerwehr Murchin hat derzeit 61 Mitglieder, davon sind 25 aktive Wehrleute, zwölf, die ihnen als Reserve den Rücken stärken, und drei Ehrenbeamte. Der restlichen Mitglieder zählen zur Kinder– und Jugendfeuerwehr. Als Feuerwehr mit Sonderleistung und Stützpunktfeuerwehr in der Region trägt die Murchiner Wehr auch eine besondere Verantwortung, wenn es um die Unterstützung der Nachbargemeinden geht, macht Matthias Freitag deutlich, der nicht nur der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde ist, sondern auch im Vorstand der Feuerwehr sitzt und zudem als aktiver Feuerwehrmann mit ausrückt, wenn es nötig ist.

Neuer Löschwassertank für Libnow

Im letzten Jahr wurde die Murchiner Wehr zu 53 Einsätzen gerufen. Dabei wurde in nur zwei Fällen ein Brand gemeldet. Um für solche Einsätze ausreichend Löschwasser zur Verfügung zu haben, haben die Murchiner in der Vergangenheit bereits Löschwassertanks in Pinnow und Lentschow installiert. „Die Tanks fassen rund 100 000 Liter Wasser und kosteten im Schnitt 40 000 Euro pro Tank“, lässt Peter Dinse wissen.

Ein weitere Anschaffung dieser Art sei für Libnow schon konkret geplant. Doch die Nachfrage für Tanks dieser Art sei enorm gestiegen und deshalb wird es tendenziell nicht billiger werden. Und eigentlich müsste auch Johannishof noch einen bekommen, denn an ausreichend Löschwasser zu kommen, ist speziell in den Ortsteilen besonders wichtig.

Mehr Investitionen in Katastrophenschutz

Auch die Katastrophenwarnung der Ortsteile im Ernstfall war zuletzt Thema in der Gemeinde. Die Beschaffung von Mastsirenen ist mittlerweile beschlossene Sache. An den Kosten in Höhe von 17 000 Euro muss sich die Gemeinde beteiligen und beispielsweise für den Stromanschluss für die Sirenen sorgen, von denen in Pinnow sogar zwei aufgestellt werden sollen, um die Menschen im Ortskern und in der Bungalowsiedlung gleichermaßen zu erreichen. 

Ein Großteil der Alarmierungen für die Murchiner Feuerwehr gehörte 2022 in die Kategorie der sogenannten Hilfeleistungen. Gerade hier läge auch ein Schwerpunkt der Alarmierungen mit der viel befahrenen Bundesstraße 110 vor der Haustür und den umliegenden Kreisstraßen, beispielsweise in Richtung Lassan, so Matthias Freitag.

Noch ein Jahr Wartezeit aufs neue Fahrzeug

Aus diesem Grund liegt auch auf der Feuerwehrtechnik ein besonderes Augenmerk. Der Mannschaftstransportwagen aus dem Jahr 2018 ist dabei das neueste Fahrzeug im Murchiner Gerätehaus. Ansonsten steht noch ein mehr als 30 Jahre alter LF 24 zur Verfügung, den die Gemeinde einmal gebraucht gekauft und für ihre Zwecke technisch aufgerüstet hat. Ein Robur LO aus den 1980er Jahren vervollständigt den Fuhrpark, er kommt jedoch nur noch für Materialtransporte zum Einsatz, ist aber dennoch gut in Schuss.

Glücklicherweise hat die Murchiner Wehr mittlerweile einen Fördermittelbescheid und auch eine Lieferbescheinigung für ein neues Löschfahrzeug des Typs LF 20 in der Tasche. Der Neue soll voraussichtlich im nächsten Jahr kommen, spätestens 2025. Finanziert werden die Kosten in Höhe von 385 000 Euro mit Unterstützung aus dem Landesfonds.

Umbau des Gerätehauses ist vom Tisch

Doch bei aller Freude über das neue Feuerwehrauto stehen die Murchiner nun vor einer weiteren Herausforderung, denn in das Gerätehaus in seiner jetzigen Form passt das Fahrzeug nicht hinein. Zunächst sei ein Umbau des Gerätehauses angedacht gewesen, erklären Peter Dinse und Matthias Freitag. Diese Idee sei nun jedoch vom Tisch, weil sie wirtschaftlich nicht vertretbar gewesen wäre. In den nächsten Wochen entscheidet sich, ob die Planungsleitung noch einmal neu ausgeschrieben werden müsse und dann kommt der Stein für den Neubau hoffentlich schnellstmöglich ins Rollen.

Da setzen die Murchiner viel Hoffnung in ihr Amt, dessen Erfahrungen in diesem Bereich mit der Errichtung der Feuerwehrhäuser in Bandelin und Karlsburg ja noch frisch sein sollten. Dass das Ganze von der Planung bis zur Einweihung am Ende einige Millionen kosten wird und zudem ein paar Jahre ins Land ziehen werden, davon sei jedoch auszugehen sind sich auch Peter Dinse und Matthias Freitag einig. Als geeignetes Areal würde die Wiese hinter dem jetzigen Gerätehaus zumindest schon einmal den idealen Standort bieten.