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Flächenverkauf

Görmin hat großes Problem mit kleinen Wegen

Görmin / Lesedauer: 3 min

Es ist zwar nur eine kleine Fläche, von der sich die Gemeinde Görmin jetzt trennt. Doch die Wirkung könnte groß sein, denn eine Waldfläche und damit die grüne Lunge im Peenetal, wird dadurch größer. 
Veröffentlicht:17.11.2023, 06:45

Von:
  • Ulrike Rosenstädt
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Momentan sind es die kleinen Wege, die den Görminern großes Kopfzerbrechen bereiten. Inzwischen vergeht keine Gemeindevertretersitzung, bei der der Zustand der Trasse von Görmin in Richtung Peene nicht wenigstens kurz angesprochen wird. So auch bei der jüngsten.

„Dort steht das Wasser, dort ist der Biber aktiv, sodass sich Wasser anstauen kann, es ist einfach kein Zustand. Der Weg führt zum Aussichtsturm, der schon fast grundsätzlich nicht mehr trockenen Fußes zu erreichen ist. Doch wenn wir ehrlich sind, dann ist der Görminer Weg nur einer von vielen innerhalb unserer Gemeinde, der ein Problem darstellt“, sagte Hartmut Köpke.

Genaue Bestandsaufnahme nötig

So wie sich der stellvertretende Bürgermeister René Reimer, der unermüdlich für die Badestelle in Trissow sorgt, indem er die Zuwegung im Ehrenamt mäht und von Unrat befreit, setzt sich Hartmut Köpke ebenfalls für einen sinnvollen Umgang mit der Natur ein. „Wir standen eine Zeit lang im guten Kontakt mit den Ansprechpartnern vom Naturpark Flusslandschaft Peenetal. Doch leider ist alles ins Stocken geraten“, bedauerte Hartmut Köpke.

Er signalisierte Bereitschaft, sich erneut für die Instandsetzung der Wege zur Peene zu engagieren. „Wir müssen uns alle Wege genau anschauen, einmal alle abfahren, eine Bestandsaufnahme machen und uns Partner suchen, mit denen wir zielführend etwas verändern können. Wir alle wissen, dass es so nicht weitergehen kann. Wir stehen in der Verantwortung. Die Wege sind das eine, die Aussichtstürme das andere Problem“, kündigte Bürgermeister Redwanz, nach zahlreichen Diskussionen nun endlich konkretes Handeln an.

Waldweg in Göslow wird verkauft

Um einen Waldweg innerhalb der Gemarkung Göslow müssen sich die Gemeindevertreter dagegen künftig nicht mehr kümmern. Denn, obwohl ihnen die Entscheidung sichtlich schwerfiel, stimmten sie dafür, ihn abzugeben. „Es handelt sich um eine Fläche von rund 3200 Quadratmetern gemeindlichen Eigentums, das mitten in einem Waldstück liegt. Dieses gehört nicht uns, sondern dem Görminer Landwirtschaftsbetrieb“, legte Görmins Bürgermeister Thomas Redwanz die grundlegenden Fakten auf den Tisch. Gemeint ist die Peenetal GmbH & Co.KG, die ihren Sitz am Rande des Hauptdorfes Görmin, in der Böker Straße hat. „Aber dieser Weg ist doch gar kein richtiger Weg mehr“, war wohl der meist formulierte Satz, der am Abend der Sitzung in diesem Zusammenhang im Raum stand. Es sollte also über den Verkauf eines Weges abgestimmt werden, der eigentlich gar kein Weg mehr ist?

Klärungsbedarf kam kurzerhand auf die Tagesordnung: „Der Weg ist in keinem guten Zustand. Soviel steht fest. Er sollte ohnehin nicht mit einem Fahrzeug passiert werden. Das ist meines Wissens an dieser Stelle für denjenigen, der dafür keine zwingenden Gründe hat, ohnehin nicht erlaubt“, versuchte Bürgermeister Redwanz die Angelegenheit etwas zu entzerren. Angestoßen wurde dieser Verzicht auf den Weg von der Flurneuordnungsbehörde im Zuge eines Bodenordnungsverfahrens.

Ziel sei es, aus den gesamten kleinen Flurstücken des Waldes im Rahmen einer Flurneuordnung ein großes Flurstück zu bilden. „Aus diesem Grund wäre eine Zuordnung des Waldweges wünschenswert. Die Gemeinde wäre nicht mehr verkehrssicherungspflichtig“, hieß es in dem Beschluss, den die Gemeindevertreter schließlich mehrheitlich fassten.