Nimm das, Tesla-Boss!
Größte Lithium-Batterie der Welt soll in Vorpommern entstehen
Anklam / Lesedauer: 2 min

Mit einer Riesenbatterie und einer neuartigen Anlage zur Herstellung von Biokohle will der Würzburger Investor Uwe Kuhnle ein ehemaliges NVA-Depot bei Anklam zu einem Innovationspark für erneuerbare Energien entwickeln. Die Batterie soll eine Leistung von 125 Megawatt haben und damit sogar die Batterie des Elektro-Pioniers Elon Musks übertreffen. Der Besitzer der Elektroauto-Schmiede Tesla plant derzeit eine 100-Megawatt-Anlage in Südaustralien. Musk bezeichnet sie als die größte Batterie der Welt. Doch die allergrößte stünde den neuen Plänen zufolge bald im vorpommerschen Relzow, das zur Gemeinde Murchin bei Anklam gehört.
Investor Kuhnle bezeichnet sich selbst als „Überzeugungstäter“. Schon vor 20 Jahren hat er die ersten großen Solaranlagen im Raum Würzburg und Stuttgart gebaut. Erfahrungen mit Großbatterien sammelte er mit der Firma Durion, einem Unternehmen für Speichersysteme und Lastmanagement, das seit Juli seinen Hauptsitz in Relzow hat.
Mehrere Universitäten mit im Boot
Eine Software für die elektronische Regelung der Batterie hat die Technische Universität von Moldawien eigens entwickelt. Die Universität Rostock begleitet den Betrieb technisch-wissenschaftlich, die Humboldt-Universität Berlin prüft, auf welcher rechtlichen Grundlage die Leistungen der Superbatterie vergütet werden könnten, beziehungsweise wie die rechtlichen Rahmenbedingungen geändert werden müssten. „Das ganze Energiekonzept wird ohne fossile Brennstoffe auskommen“, sagt Kuhnle. Dafür hat er alle 38 Hallen auf dem Gelände in Relzow mit Solarmodulen belegt.
In etwa ein bis zwei Monaten sollen alle Genehmigungen für den Batteriebau erteilt sein, teilte gestern eine Sprecherin des Relzower Unternehmens mit. Für die Fertigstellung der Anlage ist der Sommer 2018 angepeilt. In diesem Punkt ist Elon Musk Vorpommern etwas voraus: Er will „seine“ Batterie in Australien schon in knapp drei Monaten ans Netz anschließen.