Verkehrszählung

Endlich grünes Licht für den ersehnten Zebrastreifen

Jarmen / Lesedauer: 3 min

Beim Kampf um einen Zebrastreifen an der innerstätischen Hauptstraße scheint Jarmen gute Karten zu haben. Denn Zählungen bestätigten ausreichend Fußgänger und Autos. 
Veröffentlicht:16.09.2023, 07:54

Von:
  • Stefan Hoeft
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 Diese Zahl dürfte das Empfinden von so manchem Einheimischen bestätigen, dass auf der innerstädtischen Hauptstraße Jarmens mitunter ordentlich was los ist: Fast 24 000 Fahrzeuge wurden auf Höhe von Regionalschule, Apotheke und Norma–Supermarkt registriert, als der Landkreis eine einwöchige Verkehrszählung vornehmen ließ. Also dort, wo sich einst eine Fußgänger–Ampel befand.

Diese Summe entspricht im Durchschnitt immerhin rund 3400 pro Tag beziehungsweise mehr als 140 pro Stunde. Und das, obwohl Jarmen in Ost–West–Richtung mit der B 110 eine Ortsumfahrung besitzt und der Nord–Süd–Verkehr ja über die L 35 verläuft, also abseits des Zentrums.

Zwar klingt das Ganze auf eine Minute heruntergerechnet erstmal gar nicht viel. Doch jeder Beobachter weiß, dass zu bestimmten Tages– und vor allem Nachtzeiten deutlich weniger bis gar keine Fahrzeuge unterwegs sind und sich der Verkehr dafür auf Stoßzeiten am Morgen, Mittag und späten Nachmittag konzentriert.

Mehr als 50 Fußgänger pro Stunde

Entsprechend geht es dann um Größenordnungen, die völlig ausreichend sind, um die von der Kommune angestrebte Einrichtung eines Fußgängerüberweges in Erwägung zu ziehen, wie Jarmens Ordnungsamtsleiter Thomas Lüthke nach Rücksprache mit den Behörden signalisiert bekommen hat.

Zumal auch der zweite wichtige Parameter für einen sogenannten Zebrastreifen erfüllt wird — die Frequentierung der Fahrbahn durch Fußgänger. Mehr als 50 innerhalb einer Stunde sollten es mindestens sein und dies sei bei mehreren Zählungen zu unterschiedlichen Uhrzeiten auch der Fall gewesen, berichtete der Mann aus dem Rathaus. Denn nach wie vor folgen die Leute wohl der alten Gewohnheit und queren vor allem in diesem engen Bereich mit seinen noch aus den Ampeltagen herrührenden abgesenkten Bordsteinen die Straße.

Erst recht, wenn sie einen Rollator oder Kinderwagen dabei haben oder im Rollstuhl sitzen. Befördert wird dies dadurch, dass in Richtung Schule und alter Post, die heute als altersgerechtes Wohnhaus fungiert, Absperrgitter beziehungsweise eine Busspur und  Heckenpflanzungen ein Herantreten an die Fahrbahn verhindern und nur an diesem Abschnitt keine entlang der Demminer Straße parkenden Autos die Sicht nach links und rechts verstellen. 

Positiver Bescheid vom Land

Die Kommune selbst habe hier keine Entscheidungsbefugnis, so ihr Ordnungsamtschef. Aber der über den Landkreis eingereichte Antrag für einen Fußgängerüberweg sei vom Land mittlerweile positiv beschieden. Mit einer Prognose, wann die Umsetzung folgt, hielt er sich indes zurück. „Wir haben da noch einige Auflagen erhalten und müssen erst ein paar Vorarbeiten erledigen.“

Dazu zähle ein Beleuchtungsgutachten und damit eventuell eine Neuinstallation von Lampen ebenso wie die Absenkung der Bordsteine auf vier Meter Breite statt der vorhandenen „nur“ drei Meter. Hinzu kämen natürlich die Beschilderung und vor allem die Fahrbahnmarkierung, letztere wohl auch witterungsabhängig. „So ein Zebrastreifen“, äußerte Thomas Lüthke, „ist am Ende deutlich aufwändiger und teurer als man anfangs denkt."