Immobilienverkauf
Hat die GWA finanzielle Nöte?
Anklam / Lesedauer: 2 min

Anne-Marie Maaß
Ein Immobilienverkauf beschäftigt den Anklamer Stadtvertreter Bernd Kohn. Er kann nicht verstehen, warum die städtische Grundstücks- und Wohnungswirtschaft GmbH (GWA) ausgerechnet einen voll belegten Wohnblock veräußert. Die Rede ist vom sogenannten „Fliegerblock“, dem Mehrfamilienhaus direkt neben der ehemaligen Kriegsschule in der Friedländer Straße, so Kohn. Beschlossen wurde der Verkauf vom GWA-Aufsichtsrat bereits vor Monaten. „Ich kann nicht verstehen, warum man so etwas macht. Die Immobilienpreise steigen. Gerade sozialer Wohnungsbau wird in Zukunft ein immer wichtigeres Thema werden.
Kohn vermutet: GWA sei in Finanznot geraten
Warum dann einen komplett sanierten Block verkaufen und sich sicherer Einnahmen berauben? Das passt nicht zusammen“, kritisiert Kohn. Seine Vermutung: Die GWA sei angesichts der vielen offenen und geplanten Baumaßnahmen in Finanznot geraten und habe sich deshalb zu diesem Schritt entschlossen. GWA-Geschäftsführer Thomas Riemer bestätigt den Verkauf auf Nordkurier-Nachfrage. Der Beschluss dazu sei bereits im Juni von den Aufsichtsratsmitgliedern der GWA gefasst worden. Dass die GWA allerdings das Geld aus dem Immobilienverkauf zwingend benötigt, verneint der Geschäftsführer klar. Die GWA habe keinen Geldmangel und stehe finanziell solide da, so Riemer. Das ließe sich auch in den Jahresabschlüssen einsehen. Dort verweist Riemer speziell auf die hohe Eigenkapitalquote, die die GWA trotz aller Baumaßnahmen nach wie vor im Vergleich zu anderen Wohnungsbauunternehmen vorweisen kann, ergänzt er. Doch warum dann der Verkauf?
Geschäftsführer spricht von strategischer Entscheidung
Für Thomas Riemer sei dies vor allem eine strategische Entscheidung mit Blick auf die Entwicklung der Südstadt und die geplanten Veränderungen, die dort noch umgesetzt werden sollen. Den Fliegerblock sehe er dabei als Einheit mit der Entwicklung der ehemaligen Kriegsschule. Dessen Investor habe nun auch den benachbarten Wohnblock erworben, lautet die Antwort des GWA-Geschäftsführers. Nach dem Verkaufsbeschluss des Aufsichtsrates seien auch die vertraglichen Schritte inzwischen abgelaufen, sodass mit der Kaufsumme auf dem Konto der GWA die Immobilie dann auch vollends an den neuen Besitzer übergeht.