Hafenmeile
Hingucker in Jarmen! So schön ist vergängliche Kunst aus Laub und Zweigen
Jarmen / Lesedauer: 2 min

Stefan Hoeft
Mittlerweile ist Jarmen weit bekannt für seine besonderen Kunst-Meilen, die diesjährige Schaufenstergalerie zu „Kunst:Offen“ lieferte erneut ein beredtes Beispiel. Doch am vergangenen Wochenende gab es in der Peenestadt eine völlig neue und ganz bewusst viel vergänglichere Schau vorpommerscher Kreativität in der Öffentlichkeit.
Lesen Sie auch: Jarmen will weltweite Kunst-Galerie erschaffen
Abwechslung statt einheitlichem Weiß
Platziert entlang des sogenannten Bleichwiesenweges, der den alten Ortskern vom Hafengelände trennt und seinen Namen jenen Zeiten verdankt, als die Hausfrauen auf den dortigen Grünflächen noch ihre Wäsche zum Bleichen auslegten. Jetzt indes ging es keineswegs um ein einheitliches Weiß, sondern um jede Menge Abwechslung von menschlicher Geradlinigkeit. Zu verdanken einem LandArt-Projekt in Kooperation mit dem Kulturverein Schloss Broock und unter Anleitung der Jarmener Künstlerin und Kreativpädagogin Bettina Münchberg.
Mehr lesen: Loitz winkt das längste „Kunst:Offen” aller Zeiten
Herbst sorgt für reichlich buntes Material
Sie und ihre Schützlinge nahmen dafür die Natur auf dem teils dicht bewachsenen Streifen zwischen Peenestraße und Dampferweg ins Visier, dabei auf der mehr oder weniger zielgerichteten Suche nach Materialen, die sich zu einer Dekoration beziehungsweise Installation verarbeiten lassen. Und davon gab es nicht zuletzt Dank der Herbstes reichlich in vielen Farben – von noch grünem Gras und buntem Laub über Äste und Früchte bis hin zu Steinen.
Teilnehmer waren selbst überrascht
Die meisten der Teilnehmer, das Gros aus Jarmen und Umgebung, waren nach den gut zwei Stunden Bastelei im Freien oft selbst überrascht, was da unter Einwirkung ihrer Gedanken und Hände entstand. Mal am Boden, mal hängend in der Luft, mal mehrere Meter groß, mal eher klein.
Nur Fotos als Erinnerung
„Sie können das nicht mit nach Hause nehmen. Es ist vergänglich und bleibt dort, wo es ist“, hatte Bettina Münchberg alle schon zu Beginn auf diese Besonderheit von LandArt hingewiesen, passend zur Vergänglichkeit, die gerade die aktuelle Jahreszeit wieder vor Augen führt. Daher blieben nur Fotos beziehungsweise Erinnerungen, um die Kunstwerke für die Zukunft zu bewahren – anders als eben die Objekte der Schaufenster-Galerie. Und doch dürfte die neue Ausstellungsmeile am Bleichwiesenweg zumindest ein paar Tage und Wochen die Blicke auf sich lenken – je nach Wetter und Material.