Hohe Kosten sorgen für Abstriche beim Anklamer Schulcampus
Anklam / Lesedauer: 3 min

Es wird wohl die erste Feierlichkeit der Stadt Anklam im Jahr 2023 werden. Bereits am 20. Januar steht beim Neubau des Schulcampus in der Innenstadt das Richtfest an. Zuletzt seien die Arbeiten ganz gut vorangeschritten, so das Anklamer Bauamt.
Im Zeitverzug ist das Projekt dennoch. Gut ein halbes Jahr hinke man den ursprünglichen Planungen hinter. Das habe vorwiegend mit Lieferschwierigkeiten bei Baustoffen und einer langen Wartezeit auf den Prüfstatiker zu tun, heißt es aus der Verwaltung.
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Einzug verspätet sich
Fest steht: Der Verzug wird nicht mehr aufzuholen sein, weshalb zum Schuljahresstart 2023/24 nicht mehr mit einem Einzug in den neuen Schulkomplex, der aus dem Neubau und der Verbindung zum historischen Gebäudeteil der Kollwitz-Schule besteht, zu rechnen ist. Nach den derzeitigen Plänen ist die Fertigstellung im Dezember 2023 vorgesehen.
So sieht es aktuell auf der Baustelle aus: Im Altbau sind die Entkernungsarbeiten abgeschlossen, ebenso wie die Sicherungsmaßnahmen an den Gewölbedecken und dem Mauerwerk. Zurzeit finden dort nun die Arbeiten an den Elektro- und Sanitäranlagen statt, so das Bauamt. Gleiches gilt für den Neubau. Dort sei zudem die Montage der Fenster so gut wie abgeschlossen.
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Spielgeräte bereits aufgestellt
Auf dem Schulhof sind zudem ebenfalls erste Fortschritte zu erkennen. So wurden dort bereits trotz Baustellenumfeld neue Spielgeräte aufgestellt. Dies sei notwendig gewesen, um Fördermittel in Höhe von rund 73100 Euro zu erhalten, da die Maßnahme bis zum Dezember 2022 abgeschlossen werden musste, lautet die Erklärung.
Streichliste entlastet bei Mehrkosten
Bei den Baukosten liegt der Schulcampus derzeit mit 26,087 Millionen Euro rund eine Million Euro über den geplanten Kosten, die noch im Sommer 2020 kalkuliert wurden. Darin mit inbegriffen ist jedoch auch bereits eine Streichliste in Höhe von 1,7 Millionen Euro.
So habe man sich im Verlauf des Baus etwa dazu entschieden, Abstriche bei der Dachterrasse auf dem Neubau zu machen. Ebenso werde auf die Lüftungsanlage in der alten Aula verzichtet. Auch der geplante Einbau von Fenstern in der großen Brandwand am alten Gebäudeteil werde nicht umgesetzt.
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Die höheren Kosten begründet das städtische Bauamt vor allem mit einem Mehraufwand für die Sanierung des Altbaubereiches. Hier habe es einen höheren Bedarf an Sicherungsmaßnahmen gegeben als zunächst angenommen. Hinzu kommen die Auswirkungen der allgemeinen Baukostensteigerungen im Laufe des Jahres, heißt es.