Bauvorhaben
In dieser Stadt durften Kinder über ihren neuen Spielplatz selbst entscheiden
Loitz / Lesedauer: 2 min

Ulrike Rosenstädt
Kinder an die Macht? Nun, vielleicht nicht gleich das, aber zumindest schon mal an die Wahlurnen. Denn bei der Entscheidung über die Gestaltung eines Spielplatzes hat die Loitzer Stadtverwaltung jetzt einen neuen Weg gewählt. „Wir haben die zwei Loitzer Kitas, die in Düvier und unsere Grundschule eingeladen, sich an einer Abstimmung zu beteiligen. Die Kinder sollten uns ihre Meinung darüber mitteilen, welche der zwei Planungsvarianten ihnen besser gefällt“, berichtete die Loitzer Bürgermeisterin Christin Witt.
Große Teilnahme
Wer in den zurückliegenden Tagen das Rathausfoyer betrat, kam an zwei grauen Wahltonnen gar nicht vorbei. Letztendlich kamen die Kinder allerdings nicht persönlich in das Verwaltungsgebäude, um ihren Abstimmungszettel in den Schlitz zu stecken: Der Aufwand, beispielsweise vom Loitzer Ortsteil Düvier ins Rathaus zu fahren, wäre wohl zu groß gewesen. „Also haben wir den Onlineweg gewählt, den viele mitgegangen sind“, sagte Christin Witt. Die Aktion verlief aus ihrer Sicht durchaus positiv. Immerhin haben sich 162 „Wahlberechtigte“ für die erste, 109 für die zweite Variante eines Spielplatz-Entwurfes entschieden. So wird in unmittelbarer Hafennähe ein großes Spielschiff, in das unter anderem eine Schaukel integriert ist, entstehen.

Aufhorchen lässt allerdings nicht nur die Art der Vorbereitung dieses Projektes, sondern auch die Höhe des Preises, die diese neue Anschaffung haben soll: Die Gesamtkosten liegen bei 150.000 Euro. Wobei 100.000 Euro aus den Mitteln der Städtebauförderung kommen. Den Rest übernimmt die Stadt als Eigenanteil. „Wir haben uns das gut überlegt, wollen das Areal am Hafen für unsere einheimischen Familien und Touristen noch attraktiver gestalten“, sagte die Bürgermeisterin in einem Gespräch mit dem Nordkurier.
Umfassende Bauarbeiten
Der Eigenanteil wurde im städtischen Haushalt eingestellt, so dass es „an dieser Stelle keine Probleme gibt“, sagt die Bürgermeisterin. Dennoch erscheint die Investitionssumme im Vergleich zu anderen Spielplatzprojekten in der Region doch relativ hoch. „Wie gesagt, wir setzen ein Projekt über die Städtebauförderung um. Das ist eine sehr gute Sache. Man muss auch wissen, dass wir ja auf einer komplett neuen Fläche bauen. Dort gab es noch nie Spielgeräte“, erklärte die Verwaltungschefin. Auch deshalb ist der Leistungsumfang dieses Auftrages nicht unerheblich. Der umfasst Bodenaustausch, Einfassung der Geräte mit Rasenbord, Spielsand einbauen, das Schiff mit Schaukel, eine Bank, ein Mülleimer und schließlich auch das Anlegen von Rasen und Zierpflanzen.
