Bildung
Inklusion in Vorpommern - Eltern fürchten Mobbing ihrer Kinder
Vorpommern / Lesedauer: 2 min

Ralph Sommer
Mit der Inklusionsstrategie hatte das Land Mecklenburg-Vorpommern vor Jahren den Landkreisen strukturelle Veränderungen im Schulsystem verordnet. Unter anderem sollen Mitte 2027 die fünf Förderschulen im Landkreis Vorpommern-Greifswald geschlossen werden und die Kinder fortan gemeinsam in den Grundschulen lernen. Doch der am Montag von Landrat Michael Sack (CDU) vorgelegte neue Schulentwicklungsplan scheiterte im Kreistag.
Landrat soll mit Landesregierung sprechen
Im restaurierten Schützenhaus von Lassan votierten die Abgeordneten dafür, die Beschlussvorlage in den nächsten Beratungslauf zu verlegen. Zugleich verabschiedeten sie einen CDU-Antrag, der den Landrat aufforderte, Gespräche mit der Landesregierung über entsprechende Änderungen aufzunehmen.
Zuvor hatten Eltern und Lehrer dagegen protestiert, dass das bewährte System der Förderschulen aufgegeben werden soll. Sie warnten davor, dass die betreffenden Kinder nach ihrem Schulwechsel nicht qualifiziert genug unterrichtet und in den neuen Schulklassen gemobbt würden. Vize-Landrat Dietger Wille (CDU) verwies dagegen darauf, dass der Kreis nicht gegen geltendes Landesgesetz verstoßen könne. „Gleichwohl ist die Inklusion in dieser Form ein Fehler,‟ sagte er. Doch ohne beschlossenen Schulentwicklungsplan drohten Landesfördergelder zum Beispiel für Schulsanierungen auszubleiben.
Spezielle Lerngruppen möglich
Zwar stellte Marlies Peeger (Linke) klar, dass die Kinder nicht einfach auf die Klassen aufgeteilt würden, sondern auf Wunsch der Eltern spezielle Lerngruppen gebildet würden, um flexibler auf die Lernbehinderungen reagieren zu können. Doch letztendlich plädierte die Mehrheit des Kreistages dafür, ein Zeichen gegen die Pläne der Landesregierung zu setzen.