Jüdisches Leben

Israelis besuchen Anklam und gedenken ihrer Vorfahren

Anklam / Lesedauer: 2 min

Die Stolpersteine in der Keilstraße und ein Grabstein auf dem jüdischen Friedhoferinnern an das Leben der jüdischen Familie Wagner in Anklam. Einer ihrer Nachfahren war nun zu Besuch.
Veröffentlicht:13.09.2022, 12:28

Von:
  • Mareike Klinkenberg
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Eitan und Rivka Wagner aus Israel haben mittlerweile fast freundschaftliche Beziehungen nach Anklam. Und so ließen es sich die beiden nicht nehmen, bei ihrem kürzlichen Deutschlandbesuch auch wieder einen Abstecher nach Anklam einzulegen.

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Bereits in den zurückliegenden Jahren konnte Eitan Wagner mithilfe der Schüler aus der Europa-Schule in Rövershagen, die im Rahmen eines Schulprojekts den Geschichten der jüdischen Familien in Anklam auf den Grund gehen, mehr über seine eigene Familiengeschichte erfahren.

Drei Stolpersteine verlegt

So wurden für seine Verwandten Martin, Margarete und Heinz Wagner bereits im Jahr 2014 drei Stolpersteine in der Keilstraße verlegt – hier betrieb die jüdische Familie ein Schuh- und Haushaltswarengeschäft, bevor die Eheleute im Februar 1940 nach Lublin im heutigen Polen deportiert wurden.

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2019 wurde dann der Name Bertha Wagners, die 1940 verstorben war, auf dem Familiengrabstein auf dem jüdischen Friedhof in der Min Hüsung ergänzt, um dort auch an ihr Leben zu erinnern.

Rundgang mit dem Bürgermeister

Der Besuch auf eben diesem Friedhof war für Eitan Wagner und seine Frau und Rivka auch dieses Mal ein ganz besonderer Moment, von dem sie sich auch von dicken Regentropfen nicht abhalten lassen. Wie es auf jüdischen Friedhöfen Tradition ist, hinterließen sie Kieselsteine auf dem Grabstein der Familie und hielten kurz inne.

Im Vorfeld hatten sie bereits gemeinsam mit Anklams Bürgermeister Michael Galander und dem langjährigen Museusmschef Dr. Wilfried Hornburg einen Stadtrundgang gemacht, auf dem sie natürlich auch die Stolpersteine ihrer Familienmitglieder besucht hatten.