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Lilienthal–Gymnasium

Judika–Rede als Plädoyer für Respekt und Toleranz

Anklam / Lesedauer: 2 min

Der letzte Freitag vor den Osterferien steht in Anklam stets im Zeichen der Judika-Rede eines Abiturienten — diesmal eine Auseinandersetzung mit traditionellen Werten.
Veröffentlicht:31.03.2023, 18:34

Von:
  • Mareike Klinkenberg
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Wem der Titel der diesjährigen Judika-Rede „Wie zeitgemäß sind unsere Werte? — Einigkeit und Recht und Freiheit“ von Abiturient Dag Braatz zunächst etwas sperrig schien, der wurde während der vielschichtigen, tiefgründigen und durchaus berührenden Ausführung des Zwölftklässlers eines Besseren belehrt.

Dem Schüler gelang der Dreh von der Historie der deutschen Nationalhymne und allgemeinen Betrachtungen zu Wertsystemen der Gemeinschaft ins Hier und Jetzt zu jedem einzelnen seiner Zuhörer. Auch zu sich selbst, deshalb dankte er auch seiner Familie für die wichtigsten Werte, die sie ihn gelehrt habe — Liebe, Dankbarkeit und Respekt. Und so sind für Dag Braatz die traditionsschweren Begrifflichkeiten Einigkeit und Recht und Freiheit längst nicht aus der Mode gekommen, sie müssten nur im Hinblick auf die heutige Zeit interpretiert werden.

In den Fokus rücken, was Menschen verbindet

Er will das in den Fokus rücken, was die Menschen verbindet, dringt darauf, auch die Rechte und die Freiheit der anderen zu sehen und nicht nur die eigenen. Er erweitert das Portfolio der Wertevorstellungen außerdem für sich und zählt Vielfalt, Toleranz und Menschlichkeit dazu, schließlich könne jeder die für sich wichtigen Werte selbst definieren.

Mit tosendem Applaus belohnte das Publikum Dag Braatz für seine Judika–Rede, die ein wichtiger Höhepunkt im schulischen Leben des Anklamer Lilienthal–Gymnasiums ist und auf eine lange Tradition zurückgeht, die bis ins Jahr 1715 reicht. Schulleiter Matthias Ruta und Jutta Raßmann, die Vorsitzende des Schulfördervereins bedankten sich mit Blumen und dem Morgan–Doller, den jeder Redner traditionell für seine Mühen erhält.

Auch Vorpommern–Staatssekretär Heiko Miraß beglückwünschte den jungen Anklamer und musste zugeben, dass es nach so einer beeindruckenden Rede nicht einfach sei, die rechten Worte zu finden. „Wir müssen uns um die Zukunft keine Sorgen machen und können mit Vertrauen auf diese Generation schauen“, ist er angesichts dieser Feierstunde im Anklamer Gymnasium überzeugt.