Kampfsport-Quartett wird für großen Trainingsfleiß belohnt
Anklam / Lesedauer: 3 min

Gänsehautstimmung unterm Dach der Anklamer Südstadt-Turnhalle: Auf diesen Tag haben Christine Jeske, Theo Balz, Otto Heiden und Philip Hahn eine Ewigkeit gewartet. Nachdem die Corona-Pandemie ihre Dan-Prüfung im vergangenen Jahr verhinderte, war es für die vier Taekwondo-Asse des Budo-Vereins am Wochenende endlich so weit.
Alle vier konnten die Prüfer überzeugen
Sie ernteten die Lorbeeren für akribische Vorbereitung und konnten die Prüfer allesamt überzeugen. Der verdiente Lohn für das Kampfsport-Quartett: Christine Jeske und Theo Balz sind jetzt stolze Inhaber des 6. Dans, Otto Heiden und Philip Hahn sicherten den 1. Dan. „Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr die 30er-Schwarzgurt-Marke überspringen“, hatte der Anklamer Vorsitzende Jens-Uwe Heiden vor wenigen Monaten anlässlich des 30. Vereinsgeburtstages seinen Wunsch fürs Jubiläumsjahr 2021 geäußert. Gesagt, getan: Denn mit Otto Heiden und Philip Hahn kamen am Wochenende die Schwarzgurte Nummer 30 und 31 dazu.
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Bevor der Prüfungstag für die beiden Youngster und ihre Clubkameraden Christine Jeske und Theo Balz mit großer Erleichterung und grenzenloser Freude zu Ende ging, erlebten sie bei der ersten Bundes-Dan-Prüfung in Anklam ein Wechselbad der Gefühle. Ihnen stand die Anspannung deutlich ins Gesicht geschrieben. Ob beim Bruchtest, Formenlaufen, Einschrittkampf, Wettkampf oder bei der Selbstverteidigung: Den Peenestädtern wurde vom Prüfungstrio um Ex-Weltmeister Michael Bußmann alles abverlangt.
Jeske und Balz sind nun Großmeister
Dabei machten sich die Anstrengungen und Strapazen im Verlauf der langen Vorbereitungszeit bezahlt. „Wir freuen uns riesig darüber, dass wir alle bestanden haben”, stand der Anklamer Vereinsvorsitzenden Christine Jeske die Begeisterung nach dem nervenaufreibenden Prüfungstag ins Gesicht geschrieben. Sie und Theo Balz tragen seit dem Wochenende den Titel „Großmeister“ und sind zudem A-Lizenz-Prüfer. Christine Jeske wurde zudem als Prüfungsbeste ausgezeichnet und beeindruckte das Publikum in der Südstadt-Turnhalle ebenso wie Theo Balz unter anderem mit einer spektakulären Selbstverteidigungs-Show.
Ihr 200 Mitglieder starker Verein gilt als die „Schwarzgurt-Fabrik“ Mecklenburg-Vorpommerns. In den vergangenen drei Jahrzehnten haben die Taekwondo-Asse aus der Peenestadt mehr als 1500 Gürtelprüfungen abgelegt. 50 ausgebildete Trainer und 31 Dan-Träger kommen aus ihren Reihen. Die Philosophie des Anklamer Budo-Vereins: Taekwondo-begeisterte junge Leute frühzeitig in den Verein einbinden und ihnen Verantwortung geben. Das funktioniert seit Jahren sehr gut. „Wir streben an, dass unser Nachwuchs mit 18 Jahren möglichst den schwarzen Gürtel und eine Trainerlizenz vorweisen kann“, macht Jens-Uwe Heiden deutlich. Fast jeder Schwarzgurt hat außerdem eine Kampfrichterlizenz.
Am Wochenende stehen weitere Prüfungen an
Der Verein finanziert alle Trainerausbildungen seiner Mitglieder mit. Auf diese Weise wurde bereits eine Vielzahl an Trainern ausgebildet. „Unser Problem in Anklam ist, dass sehr viele junge Leute nach dem Schulabschluss die Stadt verlassen. Deshalb ist es uns wichtig, dass wir unseren jungen Leuten das nötige Rüstzeug mitgeben, sich im Taekwondo weiterzuentwickeln, egal wo sie sich auch niederlassen“, erklärte Jens-Uwe Heiden, der am Wochenende nach den bestandenen Dan-Prüfungen gemeinsam mit seinen Mistreitern um die Wette strahlte. Die nächsten Farbgurt-Prüfungen in Anklam stehen bereits am kommenden Wochenende auf dem Programm. Daran werden vor allem Kinder teilnehmen.