Impfkampagne

Kein Impfen in Anklam - Senior vor verschlossener Tür

Anklam / Lesedauer: 3 min

Ein Anklamer wollte sich seine zweite Corona-Auffrischungsimpfung holen. Doch trotz aller Bemühungen landete er am Ende wieder ungeimpft zu Hause. Was war passiert?
Veröffentlicht:09.04.2022, 05:53
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Von:
  • Author ImageAnne-Marie Maaß
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Eines stellt Kreissprecher Achim Froitzheim unmissverständlich klar: „Der Landkreis freut sich über jeden impfwilligen Bürger und jede impfwillige Bürgerin, egal, ob er oder sie zur Erst- oder Auffrischungsimpfung kommt.” Dementsprechend laufe auch die Impfkampagne in Vorpommern-Greifswald weiter.

So weit der gute Vorsatz. Doch ausgerechnet an einem Impftermin in der Impfaußenstelle des Kreises in Anklam scheiterte in dieser Woche nun Eckard Zuschlag, wie er dem Nordkurier in einem Leserbrief mitteilte.

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Wie zahlreiche andere Personen über 70 Jahren stand er am Donnerstag am Impfstützpunkt in der Stockholmer Straße vor verschlossener Tür. Dabei hatte er gerade erst Post vom Landesamt für Gesundheit und Soziales erhalten. In dem Brief wurde ihm mitgeteilt, dass er nun eine zweite Auffrischungsimpfung in Anspruch nehmen könnten.

Von „Pontius zu Pilatus” geschickt

Den vermeintlichen Impftermin in Anklam hatte sich Eckard Zuschlag dann übers Internet herausgesucht, der Tag endete für ihn jedoch ohne Spritze im Arm. Über eine Nachfrage im kreislichen Gesundheitsamt landete er an diesem Tag lediglich noch fälschlicherweise im Testzentrum im Volkshaus, wo aber ebenfalls nicht geimpft wird und er musste unverrichteter Dinge nach Hause.

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„Wen wundert’s, dass sich so wenig Mitbürger zur Impfung entschließen, wenn es wie in Anklam entweder keine tägliche, öffentliche Impfeinrichtung gibt oder, schlimmer noch, wenn man stundenlang von „Pontius nach Pilatus“ geschickt wird und doch ungeimpft, das heißt: ungeschützt wieder zu Hause ankommt”, kritisiert er.

Falsches Datum auf Internetseite

Achim Froitzheim bedauert den Zwischenfall: „Unabhängig davon, wo und wie die Falschmeldung zustande kam, können wir uns dafür nur entschuldigen. So soll es natürlich nicht laufen”, sagt er. Ob der Fehler tatsächlich beim Kreis lag, bleibt allerdings offen.

Immerhin hatte dieser am 7. April – anders als in den Vorwochen – gar keinen Impftermin in Anklam ausgewiesen. Warum an diesem Donnerstag in Anklam nicht geimpft wurde, war gestern nicht in Erfahrung zu bringen. Fest steht dagegen, dass dafür die Internetseite der Stadt Anklam falsche Daten und Zeiten bei den Impf-Infos angab.

Wegen sinkender Nachfrage Zeiten angepasst

Froitzheim empfiehlt daher allen Impfwilligen, sich direkt über die Internetseite des Landkreises auf www.kreis-vg.de zu informieren. Dort seien alle Impfterme samt den aktuellen Zeiten richtig hinterlegt. Durch die sinkende Nachfrage könne es nämlich auch vorkommen, dass Impfangebote zeitlich angepasst werden, ergänzt er.

In Anklam steht aber schon mal folgender Impftermin fest: Am Dienstag, den 12. April, soll in der Stockholmer Straße 21 wieder ohne Termin geimpft werden. Geöffnet ist die Außenstelle des Impfzentrums Greifswald dort dann von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr.