Putzaktion

Kinder kümmern sich um Russen-Gräber in Anklam

Anklam / Lesedauer: 2 min

Die russischen Kriegsgräberstätten in Anklam waren in einem erbärmlichen Zustand. Doch dann kamen die Kinder aus dem Jugendclub Mühlentreff.
Veröffentlicht:24.05.2019, 08:21
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  • Author ImageKarsten Riemer
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Mit gelben Handschuhen, Bürsten, Wasser und Reinigungsmitteln haben die Jugendlichen des Anklamer Mühlentreffs jetzt die Gedenksteine auf den russischen Kriegsgräberstätten gereinigt. Der kleine Platz liegt etwas versteckt hinter dem Klinikum.

„Das hier darf man nicht vergessen“, sagt Gerlinde Ladwig. Ihr waren bei einer Gedenkveranstaltung am 8. Mai die stark verwitterten Platten aufgefallen. Die roten Buchstaben waren kaum noch zu erkennen. Die Farbe war mit der Zeit abgeblättert, der Rest von Schmutz bedeckt. „Ich bin nach der Veranstaltung am Mühlentreff vorbei gelaufen“, so Ladwig. Dabei sei ihr die Idee gekommen, den Jugendclub um Hilfe zu bitten.

Schüler wollen erneut putzen

Als Gerlinde Ladwig ihm die Idee präsentierte, war Eichel sofort begeistert. „Ich habe gleich gesagt, wir machen ein Projekt daraus“, so der Leiter des Mühlentreffs. Dass sich so viele der Jugendlichen bereit erklärt haben, zu helfen, überraschte und erfreute ihn und die Ideengeberin.

Doch mit dem Projekt wurde bei den jungen Putzern ein Nerv getroffen. „Es macht Spaß“, sagte der 13-jährige Justin-Maurice Siebrecht. Er will jetzt mehr über die Geschichte hinter den Kriegsgräberstätten zu erfahren. „Ich will auch was lernen“, so der 13-Jährige.

„Die Hälfte der Platten ist sauber“, sagte Ladwig. Am Donnerstag vor Pfingsten soll es weitergehen. Um dann auch die ersten Hintergrundfragen klären zu können, hofft sie, dass sich jemand bereit erklärt, die Schrift auf den Platten zu übersetzen. Sachkundige können sich dafür bei Roderich Eichel im Mühlentreff melden.