StartseiteRegionalAnklamKreismusikschule will für alle da sein

Neue Leiterin

Kreismusikschule will für alle da sein

Vorpommern / Lesedauer: 3 min

Immer wieder glänzen Musikschüler mit sehr guten Ergebnissen bei Wettbewerben wie „Jugend musiziert”. Doch auch, wer es nicht so weit bringen will, ist an der Musikschule willkommen.
Veröffentlicht:17.09.2022, 06:08

Von:
  • Matthias Diekhoff
Artikel teilen:

Wenn es möglich wäre, alle Schüler der Kreismusikschule Wolgast-Anklam zusammenzutrommeln, dann könnten sie problemlos ein Städtchen wie Lassan bevölkern, denn es sind aktuell mehr als 1400. Allerdings verteilen sie sich auf 29 Unterrichtsorte mit insgesamt 46 Unterrichtstätten in der Nordhälfte des Landkreises Vorpommern-Greifswald.

Dazu gehören zunächst die beiden Hauptstandorte in Wolgast und Anklam, ein gutes Dutzend Schulen und auch zahlreiche Kitas, in denen musikalische Früherziehung angeboten wird. Unterricht gibt es für 19 Instrumente inklusive Gesang, der von 24 hauptamtlichen Lehrern und sechs Honorarkräften gegeben wird.

Lesen Sie auch: Musikschüler erfolgreich beim Landeswettbewerb

Die „Neue” ist schon fast 20 Jahre an der Schule

Für eine Musikschule im ländlichen Raum seien diese Umstände durchaus nicht ungewöhnlich, sagt Maria Schüler. Sie ist seit Mai die neue Leiterin der Kreismusikschule. Aber sie ist dort keine Unbekannte. Schon seit 2003 unterrichtet sie Querflöte und Blockflöte.

Zuvor hat sie an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler” in Berlin Orchestermusik und Instrumentalpädagogik studiert und war Schülerin am Spezialgymnasium Musik in Halle an der Saale.

„Talent allein reicht nicht”

Selbst zur Musik gekommen ist sie, nachdem sie bei einem Konzert einen Querflötisten gehört hatte und sofort völlig fasziniert von diesem Instrument war. Und dann hat es sie nicht mehr losgelassen und vor allem hat sie geübt, geübt und geübt. „Fleiß und Kontinuität sind wichtig, wenn man ein Instrument richtig erlernen will”, sagt sie auch heute noch als Leiterin der Kreismusikschule: „Talent allein reicht nicht.”

Mehr lesen: Besonderes Konzert mit jungen Musikern

Auch sogenannten Wunderkindern wird nichts geschenkt, wenn sie es bei Wettbewerben wie „Jugend musiziert” weit bringen wollen. Dass sehr gute Erfolge durch fleißige Arbeit möglich sind, stelle die Kreismusikschule Jahr für Jahr aber immer wieder unter Beweis.

Sie soll darüber hinaus aber ein Ort für alle Menschen sein. Für Menschen aller Altersgruppen mit den unterschiedlichsten musikalischen Ambitionen, Voraussetzungen und Möglichkeiten. „Wir wollen ganz einfach Freude am Musizieren vermitteln und freuen uns auch, wenn es vielleicht nur dafür reicht, im privaten Kreis ein Ständchen geben zu können”, findet Maria Schüler.

Kleine Hausmusik als neue Reihe

Angebote für die Breite schaffen – ohne die Spitze aus den Augen zu verlieren, könnte man ihren Ansatz vielleicht zusammenfassen. Der soll sowohl für den Einzelunterricht gelten, als auch für die kommenden Konzerte und die Möglichkeiten, in größeren Ensembles zusammen zu musizieren.

Weiterlesen: Neuer Cello-Lehrer bringt Schülern Metal-Stücke bei

Neben den bewährten Formaten für Solisten und kleinere klassische Besetzungen sollen verschiedenste Formen unter dem Motto „Eine kleine Hausmusik” erklingen.

Darunter zum Beispiel im November in der Anklamer Musikschule „Fantastische Filmmusik von Disney bis Morricone” oder das musikalisches Märchen für die Kleinsten „Lunas Magic Flute” in Wolgast. Auch sind bereits Pop- und Jazz-Konzerte geplant, wie zum Beispiel „Pop around a clock”.

Jazzimprovisation als neues Fach

In diesem Jahr gibt es auch wieder ein Orchester-Projekt. Diesmal für „unterhaltsame Klassik”, das den Bedingungen im ländlichen Raum Rechnung trägt. So soll es über das Jahr verteilt Proben an zwei Standorten geben.

Dafür aber auch eine gemeinsame Probenfreizeit im Mai und ein öffentliches Abschlusskonzert in der Konzertmuschel Trassenheide. Als neues Ensemblefach bietet die Musikschule ab sofort Jazzimprovisation an. Auch externe Interessenten sind dazu herzlich eingeladen.