Hilfe für Unternehmen

Kreistag durchkreuzt Wirtschaftspläne des Landrats

Pasewalk / Lesedauer: 2 min

Es war die erste Sitzung nach der coronabedingten Pause für den Kreistag. Heiß umkämpft war dabei das Thema Wirtschaftsförderung. Landrat Michael Sack drängte auf mehr Personal, um Unternehmen in Corona-Zeiten zu helfen.
Veröffentlicht:16.06.2020, 06:08

Von:
  • Philipp Schulz
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Wie zu erwarten war, hatten sich die Mitglieder des Kreistages einiges zu sagen. Immerhin waren sie zuletzt Anfang März zusammengekommen, es folgte die pandemiebedingte Zwangspause. Nun sollten die 62 anwesenden Kreistagsmitglieder auch über einen Vorschlag der Verwaltungsspitze um Landrat Michael Sack (CDU) entscheiden.

Fast 1000 Anfragen aus der Wirtschaft

Mit der Idee, die durch die Corona-Krise entstanden war, scheiterte Sack jedoch an den Mehrheiten. Der Kreistag konnte sich nicht überwinden, fünf neue Stellen für die Wirtschaftsförderung zu schaffen. Diese sollten die Arbeit weiterführen, die der Kreis bereits während der Lockdown-Zeit begonnen hatte. Fast 1000 Anfragen und Mails von Unternehmen seien seit Ende März aufgelaufen. Der Bedarf, die Kompetenz der Kreisverwaltung in Sachen Wirtschaftsförderung hat, zu nutzen, ist laut Michael Sack (CDU) also durchaus da. „Es geht um Arbeit, die Wirtschaftsfördergesellschaften gar nicht machen könnten“, verschärfte der stellvertretende Landrat, Jörg Hasselmann (CDU), den Ton. Er verwies auf die Synergieeffekte, die durch die verschiedenen Ämter in der Kreisverwaltung entstünden.

Politiker wollen erst ein klares Konzept sehen

Das sahen auch die meisten der Abgeordneten so, verlangten jedoch ein konkretes Konzept, bevor Stellen im Umgang von mehreren Hunderttausend Euro pro Jahr bewilligt werden. Im Auftrag der Sparkasse wurde bereits eine Studie erstellt, die eine Sinnhaftigkeit der zwei Wirtschaftsfördergesellschaften im Kreis überprüft. Diese befindet sich jedoch aktuell in der Auswertungsphase, liegt den Kreistagsmitgliedern nicht vor. Die Fraktionen der SPD, der Linken, der Kompetenz für Vorpommern und der FPD wollen jedoch zumindest diese Studie sehen, bevor sie der Verwaltung fünf neue Stellen zugestehen. Der Landrat selbst konnte das nicht verstehen, argumentierte, dass die Unternehmen genau jetzt Hilfe bräuchten und nicht erst nach der Sommerpause, wenn der Kreistag zum nächstmöglichen Zeitpunkt wieder abstimmen könnte.