▶ Polizist erschießt Mann nach Messer-Angriff - Beamter schwer verletzt
Jarmen / Lesedauer: 2 min

Am Freitagabend gegen 18 Uhr herrschte plötzlich helle Aufregung in Jarmens Stadtzentrum, hervorgerufen von einem sich stetig vergrößernden Aufgebot an Fahrzeugen von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr. Das meiste Blaulicht und Martinshorn-Geheul bewegte sich an eine etwas abseits der Straße gelegene Wohnadresse am Dampferweg, der von der Ortsmitte hinunter zum Hafen führt.
Zeitweise waren mehr als fünf Streifenwagen dort, hinzu kamen mehrere Rettungstransport– und Notarztwagen. Anfangs war nur unter der Hand von einem Messer- und Schusswaffengebrauch die Rede, um 19.52 Uhr schickte das Polizeipräsidium Neubrandenburg dann eine sogenannte Erstmeldung heraus, die diese Gerüchte bestätigte: Ein Mann starb durch einen Schuss aus einer Polizei-Dienstwaffe.

Demnach gab es am Dampferweg gegen 17.50 Uhr einen Polizeieinsatz von drei Beamten wegen einer psychischen Ausnahmesituation, bei dem einer der Kollegen mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt wurde. „Daraufhin kam es zur Schussabgabe aus der Dienstwaffe, um den 32-jährigen deutschen Tatverdächtigen angriffsunfähig zu machen‟, erklärte Antje Schulz, Sprecherin des Polizeipräsidiums Neubrandenburg.
Verletzter Beamter kam in Klinik nach Greifswald
Wer genau geschossen hat, ließ sie auf Nordkurier-Nachfrage offen. Aber der Mann sei so schwer getroffen worden, dass er noch vor Ort an seinen Verletzungen verstarb. Über den Gesundheitszustand des Beamten vom Polizeihauptrevier Anklam ist offiziell nichts weiter bekannt, ein RTW brachte ihn nach Nordkurier-Informationen zur Behandlung ins Universitätsklinikum Greifswald. Die weiteren Ermittlungen zu dem Fall hat laut der Pressemitteilung die Kriminalpolizeiinspektion Anklam übernommen.

Auch Jarmens Feuerwehr kam zum Einsatz, um die sichere Ankunft eines weiteren Notarztes per Hubschrauber zu gewährleisten. Der schwebte in diesem Fall nicht wie sonst üblich mit dem in Greifswald stationierten „Christoph 47“ ein, sondern mit „Christoph Rostock“. Dieser Drehflügler, dessen Basis sich am Südstadtklinikum der Hansestadt befindet, ist Mecklenburg–Vorpommerns einziger Intensivtransporthubschrauber, kann aber um Dual–Use–Verfahren sowohl für Verlegungs– als auch Notfalleinsätze genutzt werden.
Am Freitagabend bekam er kurz nach dem Auftanken in Laage so den Marschbefehl ins zirka 20 Flugminuten entfernte Jarmen, wo die Löschtruppe für die zweimotorige Maschine vom Typ Aérospatiale 365 N3 am Hafen einen Start– und Landeplatz absperrte. Polizisten brachten die Mediziner danach umgehend an den unweit gelegenen Einsatzort.