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Vorpommersche Landesbühne

Mundmasken schneidern statt Theater-Kostüme

Anklam / Lesedauer: 2 min

In der Schneiderei hatten schon die Arbeiten für die aktuellen Sommerproduktionen beginnen können. Dann kam aber alles anders. Die geplanten Premieren sind trotzdem nicht gefährdet.
Veröffentlicht:07.04.2020, 11:28

Von:
  • Matthias Diekhoff
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Insgeheim hatten sich die fünf Frauen der Theater-Schneiderei schon darauf gefreut, mal mit etwas mehr Zeit an die Vorbereitungen für die Sommerproduktionen der Vorpommerschen Landesbühne gehen zu können. Selten war nämlich so früh im Jahr schon klar, wer welche Rolle besetzt und welches Kostüm trägt, erzählt die Leiterin der Schneiderei, Waltraud Schultz. Dann kam aber doch alles anders.

Seit einigen Tagen sind die Frauen so gut wie nur noch damit beschäftigt, Mundmasken zu nähen. Zunächst hatte die Stadt Anklam 250 Stück bestellt, und nun will auch noch der Landkreis Vorpommern-Greifswald 1500 Stück haben. Angefertigt werden sie aus Reststoffen aus dem Theater-Fundus, erklärt Waltraud Schultz, und dementsprechend farbenfroh kommen sie auch daher.

Kostüme für Sommerproduktionen rechtzeitig fertig

Mit den Mundmasken haben die Frauen von der Schneiderei und auch noch einige andere Mitarbeiter des Theaters wohl noch einige Tage zu tun. Die Kostüme für die Sommerproduktionen der Landesbühne würden aber trotzdem noch rechtzeitig fertig werden, versichert Waltraud Schultz. Wenn die Arbeiten daran nach Ostern beginnen könnten, könnten sogar die geplanten Premieren-Termine eingehalten werden. Für das Stück „Cyrano de Bergerac“ wäre das schon in gut zwei Monaten, am 9. Juni, so weit. „Stoffe, Besetzung und Figurinen (Entwürfe der Kostümbildner, d. Red.) sind da.“

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Für den „Cyrano“ sind es etwa zehn Kostüme, die genäht werden müssen, wobei Bühnenbildner Stefan A. Schulz wieder großen Wert auf Details und Material legt. Zugeschnitten seien die Stoffe bereits. Für Vineta – geplante Premiere am 27. Juni – sollen es sogar über 40 Kostüme sein, darunter so exotische Figuren wie Drachengesindel und Nachtschwärmer, ein Sonnengott ist dabei und sogar ein zusätzliches Einhorn.

Konzeptions-Besprechung von Berlin aus per Videokonferenz

Wegen der aktuellen Situation gestalte sich auch die Zusammenarbeit mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Gesine Ullmann etwas anders wie gewohnt. Die hätte schon an der Konzeptions-Besprechung vor einigen Tagen von Berlin aus per Internet-Videokonferenz teilgenommen. Und jetzt würden dann eben Fotos von den Arbeiten der Schneiderinnen gemacht und an Gesine Ullmann geschickt, die dann entsprechende Anmerkungen macht.

Im Moment allerdings hätten die Mundmasken Vorrang. Denn die könnten demnächst noch wichtig werden, schätzt Waltraud Schultz ein.