Radfernweg
Murchiner wollen für neuen Radweg nach Usedom kämpfen
Anklam / Lesedauer: 3 min

Anne-Marie Maaß
Dass man für neue Radwege mitunter einen langen Atem braucht, hat auch die Gemeinde Murchin längst erfahren. Seit 2016 fordern sie hier neben dem Radfernweg, der teilweise über Wald– und Feldwege führt, einen direkten Radweg entlang der Bundesstraße B 110, der die Ortsteile Relzow, Murchin und Libnow an den bestehenden Radweg weiter nach Pinnow bis hin zur Insel Usedom und in die andere Richtung nach Anklam anbindet. Dabei gehe es zwar nur um wenige Kilometer, die jedoch entscheiden sind, wie Murchins Bürgermeister Peter Dinse betont.
Schneller und sicherer zu Sport und Badespaß
„Wir haben hier in Murchin mittlerweile nicht mehr nur einen Fußballplatz, sondern schon eine große Sportanlage, die auch entsprechend genutzt wird. Hinzu kommt die Jugendherberge in Murchin, die ebenfalls bislang abseits der Wegführung des Fernradweges liegt, dafür aber nahe der Bundesstraße ist“, erläutert Dinse.
Für die weitere Entwicklung der Gemeinde, sei der Radweg ein wichtiger Punkt. Zumal auch die umliegenden Orte bis hin nach Anklam davon profitieren würden, um etwa mit dem Rad etwa noch schneller ans Pinnower Waldbad und in Richtung Usedom zu kommen, betonen die Murchiner.

Eigentlich sei der Radweg zudem auch mal entlang der Bundesstraße geplant gewesen — dann habe man sich jedoch wohl für die vermeintlich kostengünstigere Variante durch den Wald entschieden, berichtet Peter Dinse von seinen Nachforschungen. Damals hatten die ehemaligen Landkreise in Vorpommern–Greifswald den Bau übernommen, um das Thema Radwege in der Region überhaupt voranzutreiben. Dabei sei allerdings die Entscheidung gefallen, den Radweg ab Relzow an der Ortschaft Murchin vorbei und dafür durch den Wald zu führen.
Abhilfe durch Lückenschluss–Programm des Landes?
Ein Fehler aus Sicht der heutigen Gemeindevertretung, der unbedingt geheilt werden sollte — und das nicht erst in ferner Zukunft. Wie die Straßenbauverwaltung, der der Radweg inzwischen zurückübertragen wurde, jüngst bekannt gab, ist der straßenbegleitende Radweg zwischen Relzow und Libnow erst in den Jahren von 2027 bis 2032 auf der Prioritätenliste zu finden. „Das sind doch nur fünf Kilometer, das muss schneller gehen“, fordert nun Bürgermeister Dinse (SPD).
Unterstützung könnten die Murchiner für ihr Anliegen in der Landes– und Bundespolitik finden. Zumindest haben sie es geschafft, mit Landtagsabgeordneten Marcel Falk und Bundespolitiker Erik von Malottki (beide SPD) gleich zwei Politiker in ihren Ort zu locken und das Problem direkt an der Bundesstraße zu besprechen.
Ob es eine schnelle Abhilfe für den Radweg etwa mittels des Lückenschluss–Programms im Land geben kann, wollen die Politiker nun ergründen. Außerdem wollen sie ihren Einfluss nutzen und bei der Landesregierung Möglichkeiten ausloten, den Radwegbau bei Murchin zügiger voranzutreiben. Die Murchiner wollen ihrerseits unterstützen und etwa beim Flächenerwerb vermitteln, so die Absprache.