Widerspruch angekündigt

Naturschutzgebiet an der Peene soll wachsen

Anklam / Lesedauer: 2 min

Das Land Mecklenburg-Vorpommern will die Peene von Anklam bis über die Mündung hinaus als Naturschutzgebiet ausweisen. Für den Plan gibt es Widerspruch aus Anklam.
Veröffentlicht:09.04.2021, 06:44
Aktualisiert:06.01.2022, 21:44

Von:
  • Author ImageAnne-Marie Maaß
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Gleich mehrere Gemeinden in der Region müssen sich aktuell zur Erweiterung des Naturschutzgebiets an der Peene äußern. Vom östlichen Anklamer Stadtrand bis zum Stadtbruch soll die Ausweisung als Naturschutzgebiet „Peenetal-Peenehaffmoor“ erfolgen. Davon betroffen sind etwa die Gemeinden Bargischow, Bugewitz, Ducherow und die Stadt Anklam am Südufer. Nördlich der Peene müssen die Gemeinden Murchin und Buggenhagen über das Ansinnen des Landwirtschaftsministeriums befinden.

Speziell in der Stadt Anklam dürfte die Diskussion aber durchaus Zündstoff bieten. So sieht die Vorlage des Bauamtes vor, der Ausweisung des Naturschutzgebietes im Bereich „Polder Schanzenberg“ zu widersprechen und die Grenzen des Naturschutzgebietes bis zum bereits bestehenden Grenzverlauf festschreiben zu lassen. Als Begründung führt die Verwaltung an, dass die Belange der Hansestadt Anklam in erheblichem Umfang betroffen seien und einem Naturschutzgebiet in diesem Bereich entgegenstehen.

Firmen-Pläne und Tourismus betroffen

„Derzeit plant die Zuckerfabrik, sich zu einem Bioökonomie-Standort auszubauen, um ihren Standort in der Hansestadt zu sichern und auch, um ihre Produktion zu erweitern. Dies wird erheblich erschwert beziehungsweise eingeschränkt durch zusätzliche Auflagen und immense Kosten, die bei der geplanten Ausweisung Naturschutzgebiet entstehen würden“, heißt es etwa in der Beschlussvorlage.

Auch der Plan, die Kläranlage zukünftig auszubauen, um so etwa den Klärschlamm weiter zu verwerten, stehe einer Ausweisung in diesem Gebiet entgegen, wie wohl auch die touristische Entwicklung des Peeneufers im Zuge des neuen Masterplanes. Des Weiteren seien für die Wohngebiete Gneveziner Damm und Schanzenberg sowie für die landwirtschaftliche Nutzung Folgen zu erwarten. Eine erste Diskussion soll am kommenden Dienstag in Anklamer Bauausschuss erfolgen. Bereits am Montagabend berät die Gemeinde Bargischow über das Ansinnen.

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