Bauauschuss stimmt zu

Neuer REWE-Markt in Anklam wird immer wahrscheinlicher

Anklam / Lesedauer: 3 min

Der Anklamer Bauausschuss hat sich recht eindeutig für einen REWE-Markt positioniert. In der Stadtpolitik gibt es jedoch immer noch kritische Stimmen.
Veröffentlicht:08.12.2021, 18:33
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Von:
  • Author ImageAnne-Marie Maaß
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Das Planungsverfahren für ein neues Einkaufsareal in Anklam, das einen REWE-Vollsortiment-Markt sowie einen weiteren Fachmarkt samt Bäcker und Café beheimaten soll, schreitet voran. Im Februar hatte sich die Mehrheit der Anklamer Stadtvertreter dafür ausgesprochen, die Pläne des Investors am Standort des ehemaligen Waagenbaus an der Ecke Leipziger Allee/Demminer Straße zu verfolgen und das dazugehörige Planungsverfahren einzuleiten.

Überwiegende Mehrheit hat dem Vorhaben zugestimmt

Nun steht die nächste Abstimmung dazu an. Konkret geht es um die Billigung der bisher erfolgten Planungen und die Befürwortung zur öffentlichen Auslegung der Unterlagen. Im Anklamer Bauausschuss sah man in dieser Woche dazu keinen weiteren Redebedarf. Mit einer überwiegenden Mehrheit von acht Ja-Stimmen, einer Gegenstimme und einer Enthaltung wurde das Projekt schon mal durchgewunken. Eine verbindliche Abstimmung über den weiteren Verfahrensablauf muss jedoch erst in der kommenden Woche die Stadtvertretung fällen.

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Und dort könnte es nicht ganz so harmonisch zugehen wie im Bauausschuss. In der größten Fraktion der Stadt, der Initiativen für Anklam (IfA), ergebe sich durchaus noch Gesprächsbedarf, erklärt Fraktionschef Christian Schröder. Er habe zuletzt auch kritische Stimmen vernommen. Zumal eine Änderung am Beschlusstext zur B-Planaufstellung, die von der IfA initiiert wurde, wohl bestenfalls in den bisherigen Planungen nur zum Teil berücksichtigt wurde.

So hatte sich auf diesen Antrag hin die Stadtvertretung im März mit überwiegender Mehrheit dafür ausgesprochen, das städtische Erscheinungsbild an diesem markanten Punkt zu wahren. „Mit dem Vorhabenträger ist ein städtebaulicher Vertrag abzuschließen. Dieser wirkt darauf hin, dass Parkflächen nicht sichtbar zur Straßenseite angelegt werden und das sich neue Gebäude in den Straßenzug harmonisch einfügen. Möglicherweise kann der Erhalt alter Giebelfassaden oder die Anwendung neuer Klinkerelemente eine entsprechende angenehme Bebauung ermöglichen, die sich an das Stadtbild anpasst”, heißt es darin konkret.

Parkflächen sollen von Mauer umfasst werden

Speziell die Anlage der Parkflächen sieht da nach den jetzigen Planungen jedoch anders aus. Zwar sollen die Parkflächen mit einer mindestens einen halben Meter hohen Klinkermauer umfasst werden und auch eine Marktfront ebenfalls in roter Klinkeroptik gestalten werden, das war es dann aber auch. An der Demminer Straße wird eher der Anblick der 150 geplanten Stellflächen dominant sein. Vom städtischen Bauamt war dazu zunächst keine Aussage zu bekommen.

Ohnehin dürfte sich die vorhandene Skepsis gegenüber derartigen Neuansiedlungen in der Stadtpolitik kaum gelegt haben. Zwar sah jüngst der Entwurf des städtischen Einzelhandelskonzepts speziell die Ansiedlung eines höherwertigen Lebensmittelmarktes als zielführend an – die Beschlussvorlage zu diesem Planungsinstrument wurde jedoch kurz vor der Abstimmung in der Stadtvertretersitzung im Oktober von der Stadtverwaltung wieder zurückgezogen und kann somit nun wohl keineswegs eine verbindliche Handlungsempfehlung darstellen. Speziell die CDU hatte im Frühjahr jedoch noch auf eine Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts als Entscheidungsgrundlage gepocht. Auch ein Vertreter der IHK hatte sich damals in der Sitzung kritisch zu den Plänen geäußert.