Bürgerbeteiligung

Peene-Naturschutzgebiet wird wieder zum Thema

Vorpommern / Lesedauer: 2 min

Ein gutes Jahr, nachdem das Verfahren eröffnet wurde, haben Bürger jetzt die Möglichkeit, sich über den derzeitigen Stand der Dinge zu informieren.
Veröffentlicht:24.04.2022, 08:40
Aktualisiert:24.04.2022, 10:46

Von:
  • Author ImageMatthias Diekhoff
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Nachdem es zuletzt etwas ruhiger um das geplante Naturschutzgebiet „Peenetal von Anklam bis Peenestrom und Haff” geworden war, stehen nun einige Informationsveranstaltungen zum Thema in den betroffenen Gemeinden an. So am Dienstag, 26. April, in der Gemeinde Murchin. Das Schweriner Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt lädt dann um 18.30 Uhr in die Räumlichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr ein, um den Stand des Verfahrens und den aktuellen Verordnungsentwurf vorzustellen. In der Verordnung ist unter anderem geregelt, welches Areal das Naturschutzgebiet umfasst, was geschützt werden soll, was in dem Gebiet künftig verboten und was dort noch erlaubt sein soll.

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Demnach hat das geplante Naturschutzgebiet eine Größe von knapp 7.000 Hektar und umfasst Teile der Stadt Anklam sowie der Gemeinden Murchin, Buggenhagen, Bargischow, Bugewitz und Ducherow. Nachdem das Verfahren bereits im vergangenen Jahr eröffnet wurde, hatten die betroffenen Kommunen auch schon Gelegenheit, sich dazu zu positionieren. In den meisten Fällen stieß der Verordnungsentwurf allerdings auf wenig Gegenliebe.

Tourismus fast unmöglich

So heißt es von Seiten der Murchiner Gemeindevertreter unter anderem, dass durch die Umsetzung der Verordnung die Landwirtschaft „streng reglementiert” und mit weitreichenden Auflagen und Verboten versehen werde, was zu Ertragsminderungen führen würde. Zudem seien Probleme bei der Gewässerwirtschaft programmiert, die touristische Nutzung des Gebietes würde durch die „massiven Verbote” so gut wie unmöglich, und auch Jagd, Fischerei und Angeln würden eingeschränkt.

In der Gemeinde Bargischow wird der aktuelle Stand des Verfahrens am 3. Mai um 18.30 Uhr im Gemeindehaus vorgestellt. Auch dort wurde vor einem Jahr der Verordnungsentwurf über das Naturschutzgebiet „Peenetal von Anklam bis Peenestrom und Haff” abgelehnt, weil viele Fragen zur künftigen möglichen Nutzung der Flächen ungeklärt seien.

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Verfahren dauert drei Jahre

So wurden auch dort schwere Einschränkungen bei der Landwirtschaft befürchtet. Zudem befänden sich in der Gemeinde mehrere Reet-Dachdeckereien, die für ihre Tätigkeit Schilfrohr benötigen. Laut Entwurf sei die Gewinnung von Schilfrohr im geplanten Naturschutzgebiet aber „fast unmöglich”, begründeten die Gemeindevertreter ihre Entscheidung.

Das Verfahren, um den Abschnitt der Peene von Anklam bis zum Stettiner Haff unter Naturschutz zu stellen, ist Anfang Februar 2021 eröffnet worden und soll nach Angaben des Ministeriums etwa drei Jahre in Anspruch nehmen. Teil des Verfahrens sind auch die geplanten Informationsveranstaltungen, die wegen der Corona-Auflagen bereits um mehrere Monate verschoben werden mussten.

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