Polizei kennt erste mutmaßliche Täter
Anklam / Lesedauer: 2 min

Anne-Marie Maaß
„Scheiß Ausländer. Wir sind gegen Ausländer. Wir müssen euch schlagen!“ Das sind noch die harmloseren Beschimpfungen, die die drei Asylbewerber am Montagabend am Anklamer Busbahnhof abbekamen. Und nach den verletzenden Worten folgten dann brutale Schläge.
Wohl kaum ein Mensch ist nicht erschüttert, wenn es um den völlig grundlosen Angriff am Anklamer Busbahnhof geht. Gleich acht Täter prügelten da gegen 21.30 Uhr auf die drei Opfer im Alter zwischen 21 und 28 Jahren ein. Ein Schläger bedrohte die beiden Afghanen und den Iraner sogar mit einem Messer. Der Akt der Gewalt gegen die Asylbewerber hat Anklam erneut aufgerüttelt. Solch ein Fremdenhass in der eigenen Heimatstadt macht viele Anklamer betroffen.
Fahrer des Autos vernommen
Einziger Lichtblick: Schon einen Tag, nachdem die drei Asylbewerber beleidigt, geschlagen und anschließend auch noch mit einem Auto, einem roten Ford Ka mit Anklamer Kennzeichen, verfolgt und fast gerammt wurden, kann die Polizei jetzt erste Erfolge vorweisen. So wurde noch am Dienstagabend der mutmaßliche Fahrer des roten Ford Ka vernommen.
Er soll mehrmals auf einen der drei Asylbewerber zugefahren sein, als dieser nach der brutalen Attacke noch die Fahrräder holen wollte, die die drei Asylbewerber auf der Flucht am Bahnhof stehen ließen. Nur mit einem Sprung zur Seite konnte sich das Opfer retten.
Tatverdächtiger polizeibekannt
Der mutmaßliche Täter soll ein 26-jähriger Anklamer sein. Er ist polizeibekannt. Dem Staatsschutz sei er bislang aber noch nicht aufgefallen, sagte Polizeipressesprecher Andreas Scholz. Nach der Vernehmung, bei der der 26-Jährige nach Aussagen der Polizei nicht geständig war, wird gegen ihn nun wegen Bedrohung, Körperverletzung und Verkehrsgefährdung weiter ermittelt. Die Fahndung nach den sieben weiteren Tätern läuft weiterhin auf Hochtouren. Einige weitere Tatverdächtige sind bereits identifiziert, müssen aber noch vernommen werden, so die Polizei. Die Polizei kümmerte sich aber nicht nur um die Täter, sondern sprach auch noch einmal ausführlich mit den Opfern. „Die ersten Aussagen der Nacht wurden noch einmal bestätigt“, so Andreas Scholz. Auch die Rechtmediziner begutachteten noch einmal die Verletzungen, die die Opfer erlitten.