Berner Sennenhunde
Schöner Norweger weiß sich in Jarmen zu behaupten
Jarmen / Lesedauer: 3 min

Stefan Hoeft
Eigentlich wäre dieses Jubiläum längst fällig gewesen, doch wegen der Zwangspause durch die Corona–Pandemie konnte der Deutsche Club für Berner Sennenhunde e.V. erst jetzt die 20. Auflage seiner Treffen in Jarmen begehen. Das erklärte Anne Zschächner, in der Peenestadt mit dieser Vierbeiner–Rasse aufgewachsen und Ausstellungsleiterin der Landesgruppenschau Nord, die wieder auf dem Sportplatz am westlichen Ortsrand stattfand. Ihr Vater Detlef Przybyla ist Chef dieser Landesgruppe, welche Niedersachsen, Schleswig–Holstein und Mecklenburg–Vorpommern sowie Bremen und Hamburg umfasst.
Dass sich ausgerechnet die Kleinstadt an der A 20 zu einer Art Zentrale für die Fans dieser mit bis zu einem Zentner Gewicht recht stattlichen und doch eher gutmütigen Rasse entwickelte, kommt nicht von ungefähr. Zum einen gilt sie generell als Hunde–Hochburg in der Region, zum anderen stellten die hiesigen Züchter nach der Wende schnell unter Beweis, dass sie Veranstaltungen dieser Art bestens organisieren und Feste feiern können.
Stammgäste aus Skandinavien
So dass aus den anfangs eher zwanglosen Zusammenkünften bald richtige Zuchtschauen wurden, inzwischen jedes Jahr und wie jüngst wieder samt Körung und Seminaren. Nicht umsonst reisen die Halter mit ihren Tieren längst nicht nur aus Norddeutschland an, sogar Dänen und Norweger gehören zu den Stammgästen. Diesmal gab es insgesamt an die 60 Berner Sennenhunde im Ring zu sehen, begleitet von mehr als hundert Zweibeinern.
Dass diesmal gleich zwei Landesgruppenschauen abgehalten wurden, hat gute Gründe. Schließlich muss jeder, der offiziell züchten möchte, sogenannte Ausstellungen mit zertifizierten Wertungsrichtern besuchen. Gilt es doch, besondere Merkmale zu erhalten, die für diese auch als Dürrbächler bezeichneten Tiere typisch sind. Nötig sind drei dieser Ausstellungen und dabei jeweils mindestens die Bewertung „vorzüglich“ oder „sehr gut“, wie Altbürgermeister Arno Karp erläuterte, der mit seiner Frau Ursula selbst diese Rasse hält und ebenfalls mit einem jungen Sprössling antrat.
Schönheit und Gesundheit bewertet
Genauso wichtig seien Röntgenergebnisse, die klären, ob Hüftgelenke, Ellenbogen und Schultern den Anforderungen entsprechen. Das Urteil darüber fällten diesmal die Richter Margit Kortleve–Prins aus den Niederlanden und Farih Kadic aus Sachsen–Anhalt. Zum schönsten Rüden wurde übrigens „Cafridas Alpha Atlas Arkansas“ aus Norwegen gekürt, bei den Hündinnen ging dieser Titel an „Quendolina vom Alten Dürrbächler“ aus dem brandenburgischen Guteborn.
„Einen großen Dank an die Stadt für ihre Unterstützung“, sagte Anne Zschächner in Richtung Bürgermeister André Werner gewandt. Denn die reiche vom Herrichten des Platzes bis zur Verfügungstellung der Holzbuden. „Alleine wären wir dazu gar nicht in der Lage.“ Der Rathauschef gab das Lob zurück, sorgten die hiesigen Hundehalter mit ihrem Freizeit–Engagement doch dafür, die Kommune und Region weithin bekannt zu machen.