Spendenaktion
Schulfest-Erlös kommt Vorpommerns Tierrettern zu Gute
Greifswald / Lesedauer: 3 min

Stefan Hoeft
Normalerweise haben die Kaufmännische Berufsschule in Greifswald und ehrenamtliche Tierrettung nichts miteinander zu tun. Doch die Abschlussklasse für Büromangement änderte dies jetzt: Die aus ganz Vorpommern stammenden rund zwei Dutzend jungen Leute im dritten Ausbildungsjahr bekamen nicht die Aufgabe, ein Projekt auf die Beine zu stellen und von der Planung über die Kapitalbeschaffung bis hin zur Durchführung alles in Eigenregie zu meistern. Außerdem mussten sie auch festlegen, was mit dem zu erwartenden Erlös passieren soll.
Die Auszubildenden entschieden sich dabei für ein Schulfest am Standort in der Hans-Beimler-Straße. Die Entscheidung darüber sei einhellig gefallen, erklärte die angehende Bürokauffrau Christine Jacob aus Trantow, die als Projektleiterin fungierte und bei dieser Frage die Tierrettung Greifswald ins Spiel gebracht hatte. Der in Medow bei Anklam ansässige gemeinnützige Verein kümmert sich seit mehr als einem Jahrzehnt um in Not geratene Haus- und Wildtiere, vor allem im Gebiet von Vorpommern-Greifswald, wobei der Arbeitsumfang stetig zugenommen hat. Alleine 2022 waren die Mitglieder um den Gründer und Vorstandsvorsitzenden Klaus Kraft nach eigenen Angaben 1636 Mal im Einsatz, darunter auch häufig im mittleren Peene- und Tollensetal.
Kurioser Katzen–Einsatz in Jarmen
Als beispielhaft für die Breite der Aufgaben kann der vergangene Sommer gelten, als die Tierretter sich zum Beispiel um eine ermattete Kuh in Schwinge, einen verletzten Igel bei Düvier sowie bei Loitz um einen in einer Angelschnur verfangenen Schwan und einen Storch mit Brandwunde kümmerten. Bei Kruckow befreiten die Helfer in dieser Zeit ein feststeckendes Rehkitz, im benachbarten Heidenhof übernahmen sie eine am Wegesrand abgestellte Kiste voller Kitten und in Jarmen einen verletzten Bussard, in Groß Toitin fingen sie einen frei laufenden Hund ein und in Wilhelminenthal gleich zwei.

Außerdem fiel in jenen August ein besonderer Einsatz in Jarmen, der vor allem Grund zum Schmunzeln lieferte: Klaus Kraft war wegen eines kläglichen Miauens aus einen Kleidercontainer am Schützenplatz der Autobahnstadt gerufen worden. Doch die sehr echt klingenen Laute stammte – das stellte sich nach dem Öffnen durch die Feuerwehr heraus – von einer kleinen Plüschkatze mit Lautsprecher. „Dieses Engagement muss unterstützt und anerkannt werden“, sagte Christine Jacob.
Einnahmen von mehr als 1700 Euro
„Ehrenamt geht alle an“, lautete deshalb das Motto fürs Fest der Kaufmännischen Berufsschule, das immerhin mehr als dreihundert Besucher zählte, wie Teamleiterin Paula Hagemeister aus Tutow dem Nordkurier schilderte. Sie freute sich besonders darüber, dass die Ausbildungsbetriebe im Vorfeld Sachspenden im Wert von um die 800 Euro zur Verfügung gestellt hatten, die dann als Preise beim Glücksrad, Dosenwerfen und Losen dienten.
Damit sowie durch den Essen- und Getränkeverkauf seien insgesamt mehr als 1700 Euro an Einnahmen zustande gekommen, berichteten die beiden jungen Frauen. Der entsprechende symbolische Spendenscheck wurde den Tierrettern, die überdies an diesem Tag extra mit einem Infostand zugegen waren, noch vor Ort übergeben.