Ausstellung
So sehen Fotografen die Sanierung von Schloss Dargibell
Greifswald/Dargibell / Lesedauer: 2 min

Ralph Sommer
Vom einstigen Prunkbau ist nicht mehr viel zu sehen, erst recht nicht nach den Plünderungen in den 1990er Jahren. Doch seit die beiden neuen Besitzer Peter Foydl und Pola Fliescher aus der Schweiz vor einigen Jahren das vom Verfall geprägte, denkmalgeschützte Rittergutshaus Dargibell südlich von Anklam im Landkreis Vorpommern–Greifswald gekauft haben, gibt es neue Hoffnung für das öffentlich nur selten zugängliche Anwesen.
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Zwei Fotografen mit Blick für Details
Im Greifswalder Landratsamt ist seit Dienstag eine kleine imposante Fotoausstellung zu sehen, die sowohl die ersten Rettungsfortschritte als auch den noch ausstehenden riesigen Sanierungsbedarf in dem maroden Herrenhaus dokumentiert. Dafür haben die beiden Greifswalder Fotografen Mario Tschirn und Jürgen Rother mit der Kamera viele Details des vor 272 Jahren errichteten Schlossgutes festgehalten. Herausgekommen ist ganz besonderer Blick auf die filigranen und formschönen Sehenswürdigkeiten des morbiden Rennaissance–Baus. Die Ausstellung kann bis Ende Juni besichtigt werden.

Backsteinbau mehrfach umgebaut
Der eingeschossiger Backsteinbau, dessen ältester Gebäudeteil 1751 im Auftrag der Familie von Eickstedt errichtet wurde, war im Laufe der Jahre mehrfach umgebaut worden. Nach der Enteignung des letzten Besitzers Otto Graf von Schwerin zogen nach dem Zweiten Weltkrieg Flüchtlingsfamilien in das Gutshaus ein. Ab 1958 nutzten eine LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) und die Gemeinde das Anwesen, in dem unter anderem Büros, ein Kindergarten, ein Speiseraum und ein Konsum entstanden.
Vor 15 Jahren versteigert
Die letzten Bewohner waren nach 1990 ausgezogen. Es folgten mehrere Eigentümer, die das Gebäude allerdings mehr und mehr verfallen ließen. Im Jahr 2008 war es dann für 24.000 Euro versteigert worden.
Die neuen Gutshausbesitzer hatten das Anwesen zunächst von Müll und Schutt befreit und an die Strom– und Wasserversorgung anschließen lassen. Inzwischen wurden die ersten Fenster restauriert. Die Eingangshalle, der Spiegelsaal und der einstige Speisesaal wurden inzwischen zumindest teilweise wieder hergerichtet. Zur Mittsommer–Remise im Juni wollen die Hausherren künftig immer die Öffentlichkeit zu Führungen und kulturellen Veranstaltungen einladen.