Halle für DDR-Fahrzeuge
So wollen die Quilower ihr Trabi-Museum zum Hingucker machen
Quilow / Lesedauer: 3 min

Anne-Marie Maaß
Auffällige „Garage” für kultige Trabis: In Bordeaux-Rot soll die Halle der IFA-Sammlung in Quilow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) künftig ein echter Hingucker werden und so auch möglichst viele Vorbeifahrende von der Landesstraße in die Ausstellung zu den beliebten Trabis und anderen DDR-Fahrzeugen locken. Bis es so weit ist, wird aktuell an der alten LPG-Halle aber noch ordentlich gearbeitet. Auf gut 1600 Quadratmeter sind in der großen Halle so einige Raritäten des DDR-Fahrzeugbaus zu finden. Der Industrieverband Fahrzeugbau (IFA) war ein Zusammenschluss von Unternehmen des Fahrzeugbaus in der DDR.
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Trabi-Fans erhalten Unterstüzung für Baumaßnahme
Marcel Schursch und seine Mitarbeiter vom Allroundhandwerksservice Schorsch nutzen quasi jede freie Minute, um die Fassade der Halle für den neuen Anstrich vorzubereiten. Der alte Putz auf Sandstein fiel den Bauleuten teils schon entgegen, berichten sie. Deshalb soll nun Gaze und Unterputz erst einen haftbaren Untergrund liefern, ehe dann der Feinputz folgt und letztendlich die Farbe ins Spiel kommt. Die rauen Pfeiler sollen dazu als Kontrast bleiben, erklärt Vereinschef Jens Rüberg vom Trabbi-Buggy-Club den Plan.
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Ohne den Einsatz des Quilower Unternehmens wäre die Baumaßnahme, die in gewisser Weise auch den Abschluss für das große Hallenbauprojekt der Trabifreunde bildet, nicht möglich gewesen, lobt Jens Rüberg.
Dorf soll für junge Leute attraktiver werden
Immerhin arbeiten die Männer quasi neben ihrer normalen Arbeit an dem Bau. Lediglich die Materialkosten bleiben so beim Verein. Sonst wäre ein solches Projekt auch nicht zu stemmen gewesen, verdeutlicht Rüberg. Der Firmenchef selbst war lange Jahre Mitglied im Trabbi-Club und ist aktuell aus Zeitgründen noch als Fördermitglied dabei. Dass bei ihm im Dorf etwas passiert und der Ort somit auch attraktiver für junge Leute wird, liegt ihm am Herzen. „Hier gibt es noch genug Platz und Leerstand. Dafür muss aber auch die Infrastruktur stimmen”, sagt er.
Abgeordnete spenden teilweise Sitzungsgelder
Dass das notwendige Grundkapital für die neue Fassade vorhanden ist, liegt dabei unter anderem auch am weiteren Ehrenamt des Vereinschefs. Die Sitzungsgelder als Mitglied der Groß Polziner Gemeindevertretung reiche er weiter, erklärt Jens Rüberg. Fünf Jahre haben die Vereinsmitglieder insgesamt gespart. Auch der Anklamer Stadtvertreter Marco Uhteg würde so einen Teil seiner Aufwandsentschädigung dem Verein spenden, ergänzt er. „Vielleicht kann das auch Vorbildwirkung für weitere Ehrenamtliche sein. Den Vereinen wäre damit jedenfalls sehr geholfen”, sagt der Quilower.