Sonnenenergie

Stadtvertreter geben Solarpark bei Anklam grünes Licht

Anklam / Lesedauer: 2 min

Das gut 45 Hektar große Solar-Vorhaben findet bei den Stretensern deutlich mehr Zustimmung als der ebenfalls hier geplante Mega-Solarpark. Doch wird das Dorf nun bald komplett umkreist?
Veröffentlicht:28.12.2022, 05:41
Aktualisiert:28.12.2022, 06:07

Von:
  • Author ImageAnne-Marie Maaß
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Eine extra Runde in den politischen Gremien samt vorangestellter Informationsveranstaltung vor Ort hatten die Anklamer Stadtvertreter dem neuesten Solarparkvorhaben in Stretense auferlegt. Nun lag das Sonnenenergieprojekt mit einer Gesamtleistung von 36 Megawatt, das auf einer Fläche von rund 45 Hektar westlich des Anklamer Ortsteiles gebaut werden soll, erneut zur Abstimmung in der Stadtvertreterversammlung auf dem Tisch.

Bei der Einwohnerversammlung im Dezember gab es gegen das Projekt eher weniger Bedenken. Vielmehr beschäftigt die Stretenser nach wie vor der Mega-Solarpark, der ebenfalls vor ihrer Haustür geplant wird. Dem weitaus kleineren Vorhaben gegenüber zeigten sie sich eher offen – zumal das Solarfeld von Stretense aus kaum sichtbar sein wird.

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Große Mehrheit für Projekt

Dementsprechend zeigten sich jetzt auch die Anklamer Stadtvertreter deutlich positiver gestimmt. Mit einer großen Mehrheit von 18 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen erteilten sie der Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes in dem Projektbereich mit einer parallelen entsprechenden Anpassung des Flächennutzungsplanes grünes Licht.

Läuft alles nach Plan, könnte das Projekt samt Planungsphase in gut ein bis anderthalb Jahren fertiggestellt sein. Die reine Bauzeit auf der Solarfläche beträgt dabei wohl nur rund drei bis vier Monate – so das Zeitfenster, das in Stretense erörtert wurde.

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Warten auf Schweriner Bescheid zum Mega-Projekt

Offen scheint derweil immer noch, was mit dem weitaus größeren geplanten Solarpark auf den Flächen östlich und nördlich des Dorfes geschieht. Dabei brennt dieses Thema gerade den Dorfbewohner unter den Fingernägeln. Eine Entscheidung scheint vor dem Weihnachtsfest allerdings noch nicht gefallen zu sein: Man warte man quasi täglich bei den Investoren von Anumar auf einen Bescheid zum angestrebten Zielabweichungsverfahren von der Raumordnungsbehörde aus Schwerin, teilte Bürgermeister Michael Galander dazu nun in der Stadtvertretersitzung mit.

Schon jüngst vor Ort in Stretense hatte er zudem angedeutet, dass das Projekt wohl zunächst nicht auf den über 300 geplanten Hektar umgesetzt werden soll. Denkbar wäre wohl, das Vorhaben in mehrere Bauabschnitte aufzuteilen. Werden beide Vorhaben allerdings umgesetzt wie anfangs geplant, bliebe es jedoch beim Angstszenario vieler Stretenser: Dann würde das Dorf, östlich, nördlich und nun auch noch westlich mit Solarfeldern zugebaut. Südlich wiederum steht der bereits existierende Windpark.