Skulpturen-Kunst

Stolpe schmückt sich mit elf Bronze-Mönchen

Stolpe an der Peene / Lesedauer: 2 min

Das halbe Dorf war auf den Beinen, als ein paar neue „Einwohner“ sich endlich in Stolpe vorstellten. Für eine Idee ähnlich wie im polnischen Breslau.
Veröffentlicht:21.05.2019, 09:32
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Von:
  • Author ImagePhilipp Schulz
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Neun stehen schon, einer ist noch nicht ganz fertig und der Letzte fehlt noch: Trotzdem war ganz Stolpe an der Peene am Wochenende aufgeregt und auf den Beinen: Die Mönche sind endlich wieder zurück in der Gemeinde. Bereits im 12. Jahrhundert wurde in Stolpe ein Kloster gegründet, die Ruinen sind noch heute zu finden. Daran will man in der Gemeinde erinnern.

Deswegen schmücken neuerdings zehn kleine und ein überlebensgroßer Mönch das Dorfbild. Überall, an wichtigen Punkten haben sie sich verteilt: An der Fähre, dem Gutshaus, vor dem Fährkrug und am Dorfeingang, der bereits mit einer neuen Buswendeschleife im vergangenen Jahr umgestaltet wurde. Dazu an der Kirche und an weiteren Orten, die es zu entdecken gilt. Am vergangenen Wochenende wurden sie feierlich enthüllt.

Eine Idee ähnlich wie in Breslau

Die erste Idee für die Mönche hatte der Anklamer Architekt Matthias Kühn. Er besuchte vor einigen Jahren die Stadt Breslau, wo ebenfalls kleine Statuen verteilt sind. „Daraufhin haben wir überlegt: Ja, so kleine Figuren können wir ja in Stolpe auch machen“, scherzte Bürgermeister Marcel Falk bei der Eröffnung. Nach und nach wurden aus der ersten Idee dann erst eine Leader-Förderung in Höhe von 185 000 Euro, erste Zeichnungen durch den Finowfurter Künstler Eckhard Herrmann und schließlich handfeste Bronze-Statuen. Jede von ihnen sei handgeformt, bestätigte der Künstler, alle seien Unikate, die es nur in Stolpe an der Peene gebe.

Er hat den Ideen der Stolper nicht nur eine Form gegeben, sondern sich selbst in den kleinen Mönchen verewigt, an denen es viel zu entdecken gibt. Unabhängig davon, dass jeder eine andere Funktion hat oder Situation darstellt, hat der Künstler kleine Spitzfindigkeiten einfließen lassen. Der Mönch vor dem Dörphus zum Beispiel hält eine offizielle Schrift in der Hand und verkündet etwas mit einem Horn. „Und weil im Dörphus auch Politik gemacht wird, ist der Mönch ein kleines Schlitzohr“, erklärt Herrmann. Was auch bei genauerer Betrachtung auffallen kann …