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Hilfe aus Sachsen

Trabi-Freunde aus Dresden helfen Anklamer Buggy-Club

Anklam / Lesedauer: 3 min

Trabi-Fahrer zeichnen sich durch Solidarität aus: Sobald sie wieder nach MV durften, ging es für sie zum Anklamer Flugplatz.
Veröffentlicht:27.05.2020, 08:09

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Als am Montag die Einreise für Touristen aus anderen deutschen Bundesländern in Mecklenburg-Vorpommern wieder erlaubt war, haben sich auch fünf Männer aus Dresden sofort auf den Weg gemacht. Für den „IfA-Treff Dresden“ war sofort klar, ein Sommer ohne Anklam geht für sie gar nicht. Auf das Trabi-Treffen mussten sie bereits schweren Herzens verzichten. Stattdessen ging es als Ausweichort ins Erzgebirge. Doch Zelten in Sachsen ist eben nicht das Gleiche wie das „Internationale Trabant-Treffen“ in Anklam.

„Unsere Trabis wissen ja gar nicht, was los ist, wenn wir nicht Richtung Ostseeküste fahren“, sagt Tim Seltmann. Also wurde der geplante Urlaub in Anklam, der eigentlich schon eine gute Woche vor dem Herrentag beginnen sollte, rasch verlängert. „Das Trabi-Treffen ist sonst immer der erste Urlaub, den wir beantragen. Der Termin ist gesetzt. Jetzt mussten wir mit dem Chef noch mal nachverhandeln“, sagt Seltmann. Zu fünft hat sich die Abordnung aus Dresden nun auf den Weg Richtung Nordosten gemacht.

Mehr als 1000 Euro übergeben

Im Gepäck haben sie auch das Ergebnis einer Spendenkampagne, die Tom Seltmann im Internet für den Anklamer Trabbi-Buggy-Club gestartet hat. 1111,11 Euro sind zusammengekommen. Den Scheck nun an den Anklamer Vereinschef Jens Rüberg persönlich am Flugplatz überreichen zu können, macht die Männertruppe froh.

„Wir kommen seit 2014 jedes Jahr zum Treffen. Es ist wirklich toll und muss erhalten bleiben. Wo hat man sonst schon solche Bedingungen – es ist einfach perfekt. Wir wollen die Trabi-Freunde vor Ort unterstützen. Das war uns sofort klar“, sagt Seltmann. Dass sie so viel Geld zusammenbekommen, hätte aber auch er nicht gedacht. „Die Aktion wurde in den sozialen Netzwerken geteilt. Die Hälfte der Spendensumme stammt von Leuten, die wir selbst gar nicht kennen“, ergänzt er.

Große Freude auf Trabi-Treff im nächsten Jahr

So viel Unterstützung rührt auch Jens Rüberg. „Ich hätte nie mit so viel Zuspruch gerechnet. Es gibt diverse Spendeninitiativen von Trabi-Freunden, die uns helfen wollen“, sagt er. Eine besondere Aktion sei auch die Idee der Knatterfreunde aus Wolgast gewesen. Sie haben sich am vergangenen Samstag mit 51 Trabis und 22 Mopeds auf den Weg nach Anklam beziehungsweise nach Quilow zum Stammsitz des Trabbi-Buggy-Clubs aufgemacht. Unter Einhaltung aller Corona-Richtlinien drehten sie immer wieder Kreise um den Dorfteich.

„Da sind mir die Tränen gekommen“, gibt Rüberg unumwunden zu. Als sich der Club schweren Herzens zur Absage des diesjährigen Trabi-Treffens durchringen musste, überwog bei ihm die Sorge, vor allem die finanziellen Auswirkungen stemmen zu können. Mittlerweile kann aber auch er etwas aufatmen. Zumal die Solidarität der Trabant-Fans aus ganz Deutschland ungebrochen ist.

Für die Dresdner Männer ist indes nur eines wichtig – Hauptsache das Trabi-Treffen im kommenden Jahr steht wieder fest in ihrem Urlaubsplan. „Wir freuen uns auf ITT Anklam 2021!“ haben sie schon mal auf ihre Fahrzeuge kleben lassen.