Katastrophenschutz
Von diesem Fahrzeug träumt jede Feuerwehr
Anklam / Lesedauer: 3 min

Anne-Marie Maaß
Es wurde schon langsam dunkel, als Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel am Mittwochnachmittag auf dem Anklamer Marktplatz vorfuhr. Doch die kurze Verspätung konnten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr vor allem aus Spantekow und dem Anklamer Land durchaus verschmerzen. Immerhin hatte der Minister gleich zwei neue Fahrzeuge in petto, die künftig für den Katastrophenschutz zum Einsatz kommen sollen.
Schon 2020 wurde das Altfahrzeug ausgesondert
So ist in Spantekow nun wieder ein neues Löschgruppenfahrzeug für den erweiterten Löschzug des Katastrophenschutzes in Vorpommern-Greifswald stationiert. Ein Moment, auf den Spantekows Wehrführer André Dittmann und seine Mitstreiter auch aus den Nachbarfeuerwehren lange warten mussten. Bereits 2020 wurde immerhin das Altfahrzeug ausgesondert ‐ mehrere Jahre musste man auf Ersatz vom Bund warten.

Keine leichte Situation, weiß auch der zuständige Dezernent des Landkreises Vorpommern-Greifswald, Dietger Wille, der selbst als freiwilliger Feuerwehrmann aktiv ist. „Feuerwehr ist eine Lebenseinstellung“, sagte er am Mittwoch, um so mehr schmerze es dann die Kameradinnen und Kameraden, nicht ausrücken zu können, ergänzte er. Allerdings geben dies die Regularien des Bundes klar vor: Ersatz könne erst beschafft werden, wenn das Altfahrzeug außer Dienst gestellt wurde ‐ doch dann schließe sich eben auch erst die Auftragsvergabe und der Bau des Fahrzeuges an.
Begeisterung für neue Technik
Das lange Warten hat sich aus Sicht von André Dittmann jedoch deutlich gelohnt. „Wir sind in der Spantekower Feuerwehr ja schon von unserem neuen HLF verwöhnt, was die Technik angeht. Aber das hier ist noch mal eine Steigerung zum Altfahrzeug um 5000 Prozent“, sagte er zufrieden. Mit sichtbarer Begeisterung begutachteten er und seine Kameraden zusammen mit dem Minister und dem Dezernenten das neue Fahrzeug genauestens.

Künftig soll es bei großen Bränden, insbesondere bei Wald- und Vegetationsbränden, in der ganzen Region zum Einsatz kommen. Die Ausrüstung ist dafür speziell auch auf lange Wegstrecken zur Löschwasserversorgung ausgelegt. Das Fahrzeug für Spantekow ist zudem das Letzte, das in Vorpommern-Greifswald noch für die volle Ausrüstung des Katastrophenschutzes gefehlt habe.
Das zweite Fahrzeug, das der Innenminister am Mittwoch in Anklam übergab, wird künftig in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Gützkow untergebracht sein. Hierbei handelt es sich um einen Wechsellader, der vom Land finanziert wurde und in Anklam zum ersten Mal an die Kameradinnen und Kameraden übergeben wurde. Die Idee dahinter sei, mit einer modularen Zuladung künftig ein Fahrzeug zu haben, das mit der technischen Ausrüstung für die verschiedenen Einsatzlagen ganz einfach umgerüstet werden kann, erklärte Pegel dazu.
