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▶ Vorpommerns Polizei warnt via Video vor Telefon-Betrug

Greifswald / Lesedauer: 2 min

1,5 Millionen Euro Schaden im Jahr durch Enkeltrick, falsche Beamte und jetzt ein Gewinnspiel, das keines ist: Trickbetrüger haben viele Maschen. Die Polizei geht in die Aufklärungsoffensive.
Veröffentlicht:10.12.2020, 08:39
Aktualisiert:06.01.2022, 21:30

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Mit einem neuen Video will die Polizei Vorpommern-Greifswald Senioren vor Trickbetrügern warnen. Gemeinsam mit der Hansestadt Greifswald ist ein Kurzfilm entstanden, den der Präventionsberater der Polizeiinspektion Anklam, Mario Tschirn, Anfang der Woche vorstellte. Das Video wird über verschiedene Kanäle online verfügbar sein, aber auch im Rahmen der Präventionsarbeit direkt in die Seniorengruppen getragen, wie der Seniorensicherheitsberater des Landkreises Stephan Lack und Anita Weiß, die Vorsitzende des Seniorenbeirates von Greifswald, versprachen. Greifswald.

Das neue Video setzt sich mit falschen Gewinnspielversprechen auseinander. Diese Art des Telefonbetruges hat bei den Verbrechern gerade besonders Konjunktur, wie Tschirn erklärte, und die Zahlen belegen: Mit Stand Ende Oktober wurden im Land knapp 2000 Fälle von Trickbetrügereien zur Anzeige gebracht – 157 Mal wurde sogar Geld übergeben.

Mehr als jeder fünfte Betrugsversuch war als Gewinnspiel getarnt. Dabei wird den Senioren ein hoher Gewinn versprochen. Dafür müssen sie jedoch die Aktivierungscodes von Guthabenkarten, etwa zum Online-Shoppen oder für Handykarten, übergeben. Bei dieser besonders perfiden Masche erfolgt die ganze Straftat am Telefon, der Täter müsse sich nie zeigen, erklärte Tschirn.

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Bei dem Video handelt es sich um das dritte seiner Art. Unter Federführung der Polizei sind bereits Filme zu den Betrugsmaschen „Enkeltrick“ und „falscher Beamter“ veröffentlicht worden. Bei den beiden Arten, die Trickbetrüger oft anwenden, geben sich die Kriminellen als Familienmitglieder oder Polizisten aus, um so Geld von den Senioren zu erschleichen.

Für die Täter ist Telefonbetrug nach wie vor ein Erfolgsmodell. Nach Informationen des Landeskriminalamtes wurden bis Juli knapp 1370 Fälle angezeigt – fast 400 mehr als im Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr entstand in Mecklenburg-Vorpommern ein Schaden von 1,5 Millionen Euro durch Trickbetrug.

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