Vorpommersche Heimatgeschichte lockt viele Zuhörer
Rubkow / Lesedauer: 2 min

Nachdem die „Aktivgruppe Rubkow“ schon mal gut vorgelegt und den Saal im Gemeindezentrum in Eigenregie renoviert hatte, sollte der Raum nun auch mit Leben erfüllt werden. Bereits im Sommer schwebten der Gruppe dabei unter anderem Kinovorstellungen, Vorträge oder Schulungsmaßnahmen in Sachen Erster Hilfe vor.
Großes Interesse, Saal gefüllt
Auch der Kulturausschuss der Rubkower Gemeindevertretung hatte sich zwischenzeitlich Gedanken gemacht, sodass zunächst über die Wintermonate etwa alle zwei Wochen eine Veranstaltung hätte angeboten werden sollen. Wegen der aktuellen Auflagen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wird es dazu nun aber vorläufig nicht kommen, bedauerte Bürgermeister Holger Wendt zum Beginn des Vortrages über die Historie der Gemeinde am Mittwochabend, der eigentlich den Auftakt für die Veranstaltungsreihe geben sollte.
Deutlich wurde trotzdem, dass es durchaus einen Bedarf an solchen Veranstaltungen gibt. Der Saal war quasi bis auf den letzten Platz gefüllt und hätten nicht die notwendigen Abstände eingehalten werden müssen, wären sicher auch noch mehr Zuhörer gekommen, meinte der Bürgermeister. Die allerdings, die da waren, konnten viel über die Geschichte der sieben Dörfer erfahren, die heute zur Gemeinde Rubkow gehören.
Als Vortragenden hatten die Initiatoren nämlich Bernd Jordan eingeladen, den Vorsitzenden der Interessengemeinschaft (IG) Heimatgeschichte Lassan. Wie angekündigt, gab er eine kurze Zusammenfassung der Geschichte der Ortsteile bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, um sich dann eine Familie herauszugreifen, die in dem jeweiligen Ort eine besondere Rolle gespielt hatte.
Historische Bezüge
So habe das Gut Bömitz vor gut hundert Jahren einen Besitzer namens Finelius gehabt, der an sich hochgebildet war und fast nur plattdeutsch sprach, während seine Söhne sich dem Alkohol hingegeben haben sollen. Das Gutshaus sei derweil zu einer „Räuberhöhle“ verkommen, wie eine Dame aus der Familie von Benda notierte, die das benachbarte Gut Rubkow besaß.
In Krenzow wiederum hatte sich ein Zweig der Familie von Quistorp niedergelassen, aus der auch Wernher von Braun hervorging. Der Raketenforscher war maßgeblich an der Entwicklung der sogenannten V-2 „Vergeltungswaffe“ der Nazis beteiligt und gilt ebenso als Wegbereiter der Raumfahrt.
Solche historischen Bezüge von Vorpommern in die große Welt konnte Bernd Jordan einige aufzeigen und hatte zudem noch einige so gut wie unbekannte Berichte ehemaligen Bewohner der Gutshäuser im Gepäck, die das Leben in den Dörfern beschrieben, wie es vor etwa hundert Jahren war.
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