Neuer Rewe-Markt geplant

Waagenbau-Investor will loslegen

Anklam / Lesedauer: 3 min

Mit dem positiven Votum der Stadtvertretung, bei dem alten Waagenbaugelände ins B-Plan-Verfahren zu starten, beginnt für Investor Bruno Otto Müller in Anklam nun die heiße Planungsphase. Er will dort Millionen investieren. Der ruinöse Anblick des Areals soll sich noch in diesem Jahr stark verändern.
Veröffentlicht:02.03.2021, 19:43

Von:
  • Anne-Marie Maaß
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Vor zehn Jahren hat Bruno Otto Müller das Gelände des ehemaligen Waagenbaus in Anklam gekauft. Nun will er genau dort rund sieben Millionen Euro investieren. Die ehemalige Industrieruine soll zum Einkaufszentrum werden. Die Rewe-Gruppe als Mieter ist bereits mit einem geplanten Vollsortimentangebot auf rund 1800 Quadratmetern Verkaufsfläche mit an Bord. Mit Rewe sei er auch schon aus anderen Projekten eng verbunden. Zudem sei noch ein weiteres Non-Food-Angebot auf dem Gelände geplant sowie rund 150 Parkplätze, informiert Müller. Einen konkreten zweiten Mieter gebe es dazu aber noch nicht zu vermelden.

Immobilienabriss für viertes Quartal geplant

Für sein Bauvorhaben hat jüngst in der vergangenen Woche auch die Anklamer Stadtvertretung mehrheitlich grünes Licht gegeben. Und das, obwohl nicht wenige Gewerbetreibende der Stadt und auch Kommunalpolitiker den neuen Einkaufsstandort kritisch sehen. Sie fürchten vor allem für den kleinen Einzelhandel in der Innenstadt eine zu starke Konkurrenz (der Nordkurier berichtete). Auch die IHK Neubrandenburg hat sich dahin gehend mit Blick auf das bestehende Einzelhandelskonzept der Stadt ablehnend geäußert. Bruno Otto Müller ficht das nicht an. Er setzt durchaus große Hoffnungen in die dritte Fortschreibung des städtischen Konzepts, die derzeit erarbeitet wird und zum Sommer vorliegen soll.

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„Wir kennen alle diese Bedenken, die auch zu Recht geäußert werden, aus anderen Investitionsvorhaben. Sie sind nachvollziehbar, aber unbegründet“, glaubt der Investor. Bevor die Entwicklung des Geländes auch bei ihm in den Blick gerückt ist, wurde bereits ein eigenes entsprechendes Gutachten beauftragt. „Selbst für den bis jetzt einzigen bestehenden Vollsortiment-Markt in Anklam ist nur von einer Abwanderung der Kunden von maximal drei Prozent auszugehen. Das ist absolut vertretbar“, so Müller. Letztendlich seien auch bei anderen Projekten, etwa in Parchim, Neubrandenburg, Pasewalk, Jarmen oder Eggesin die Befürchtungen für den Einzelhandel nie eingetreten, versichert er. „Im Gegenteil, ich rechne durch ein weiteres Angebot eher mit einer Belebung für den Handel, die sich auch auf andere Bereiche positiv auswirkt“, erklärt Müller. Beim zeitlichen Ablauf seines Bauvorhabens will er nun auf Tempo drücken. „Wir haben das Areal seinerzeit von einem bereits insolventen Unternehmen gekauft, samt aller Altlasten und giftiger Stoffe auf dem Gelände“, erklärt er. Die fachgerechte Beräumung sei nun bereits erfolgt, ein neues Gutachten erstellt.

Neubau soll im Jahr 2022 stattfinden

„Das Gelände ist diesbezüglich nun quasi wieder jungfräulich“, beschreibt es Müller. Noch in diesem Jahr – voraussichtlich im vierten Quartal – soll dann auch der Abriss der Altimmobilien folgen. Parallel dazu hofft der Geschäftsmann schon den abgesegneten B-Plan und einen genehmigten Bauantrag vorliegen zu haben. „Wir gehen von einer Verfahrensdauer von rund neun Monaten aus – plus minus drei Monate“, sagt er. Anregungen, wie der Antrag der Initiativen für Anklam (IfA) in der Stadtvertretung, die alte Backsteinfassade zur Leipziger Allee hin aufzugreifen, könnten dabei mit besprochen werden, erklärt sich Müller bereit. In den letzten Zügen des B-Planverfahrens will er bereits den Bauantrag stellen, um auch diesen Projektschritt zu verkürzen. Im Jahr 2022 rechnet der Eigentümer dann mit dem Neubau. „Wir werden als Familienunternehmen, wie bei anderen Vorhaben auch, Besitzer des Grundstücks bleiben“, kündigt er an.