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Ideenwerkstatt

Was kann der Tourismus für das Peenetal tun?

Liepen / Lesedauer: 3 min

Eingeladen hatte zwar der Tourismusverband des Landes, dennoch ging es vor allem um Geistesblitze für die einheimische Bevölkerung. Und das hatte auch seine Gründe. 
Veröffentlicht:15.04.2023, 06:02

Von:
  • Matthias Diekhoff
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„Wie schaffen wir es, dass der Tourismus unsere regionale Identität stärkt?“ Mit dieser Frage sollten sich kürzlich  Einwohner der Region und speziell des Peenetals bei einer Ideenwerkstatt des Tourismusverbandes Mecklenburg–Vorpommern auf dem Gutshof Liepen beschäftigen.

Hintergrund dabei waren offensichtlich die Bemühungen des Verbandes hinsichtlich einer „einwohnerorientierten Tourismusentwicklung“. Veranstaltungen dieser Art gab und gibt es auch noch an anderen Orten im Land. Zwar immer mit anderen Fragen, aber immer dem gleichen Ziel: Nämlich herauszufinden, was die Menschen vor Ort vom Tourismus haben können, damit es am besten erst gar kein Akzeptanzproblem mit den Urlaubern gibt.

Besonderheiten von Vorpommern sichtbar machen

Die Leute vor Ort sollen so zumindest etwas Bewusstsein für den Tourismus entwickeln, der ja im Großen und Ganzen für das Land tatsächlich eine große Rolle spielt. Also gemäß der These, die schon beim Bürgerdialog zum Thema Tourismus Ende Januar in Anklam vorgetragen wurde: „Glückliche Einwohner schaffen glückliche Urlauber.“

Bei der Ideenwerkstatt in Liepen wurden die rund 15 Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt, die zunächst ihre Erfahrungen mit der regionalen Identität und dem Tourismus schildern sollten und welche Probleme es eventuell damit gibt. Letztendlich wurden Ideen gesucht, um ein jeweiliges Problem zu lösen. Dabei stellte sich auch heraus, dass allein das Thema „regionale Identität“ eine weites Feld ist, ganz abgesehen davon, worum es sich dabei überhaupt handelt.

So hieß es unter anderem, dass es schon mal schön wäre, wenn die Urlauber sich bewusst wären, dass sie sich in Vorpommern und nicht etwa irgendwo in Mecklenburg befänden. Auf der anderen Seite wiederum stand die Frage, wofür Vorpommern denn überhaupt stehen würde, welche einzigartigen Besonderheiten der Landesteil hat und wie man sie „sichtbar“ machen könnte und zwar für Urlauber und Einwohner.

„Mitmachschaufenster“ in leeren Geschäften?

Schließlich hätten auch das Peenetal und die angrenzenden Regionen so manches Schätzchen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Natur, Geschichte oder Architektur zu bieten, das in manchen Fällen schon ein paar Dörfer weiter so gut wie unbekannt ist. Und so kam es, dass aus allen drei Gruppen Ideen entsprangen, die sich nicht vordergründig nur an den Bedürfnissen der Touristen orientierten, sondern tatsächlich auch daran, was vielleicht gut für die Region und deren Bewohner wäre.

So hatte sich eine Gruppe ein Projekt mit dem Namen „Plattform“ ausgedacht, bei dem alle relevanten Informationen über Kulturveranstaltungen und -angebote in einer bestimmten Region abgerufen werden könnten, das zugleich aber auch dafür sorgt, dass möglichst viele Interessenten diese Informationen erhalten.

„Unsere Region macht Schule‟ nannte sich eine der drei Ideen, die bei der Werkstatt in Liepen ausgearbeitet wurden. (Foto: Matthias Diekhoff)

Eine weitere Idee war das „Mitmachschaufenster“, wobei es sich beispielsweise um ein gerade leer stehendes Ladengeschäft handeln könnte, in dem sich lokale Künstler und Handwerker präsentieren, in denen aber auch Aktionen stattfinden, an denen sich Einheimische und Urlauber beteiligen können. Die dritte Idee nannte sich schließlich „Region macht Schule“, unter anderem mit dem Ansatz, bereits die jüngsten Einwohner der Region mit deren Besonderheiten vertraut zu machen und somit deren Wertschätzung zu steigern. 

Diese Ideen und die aus den anderen Werkstätten sollen sich in einer Broschüre wiederfinden, hieß es Tourismusverband. Ob welche davon umgesetzt werden, steht jedoch auf einem anderen Blatt.