Rückblick

Was war eigentlich vor 25 Jahren in Anklam los

Vorpommern / Lesedauer: 2 min

Vor einem Vierteljahrhundert stand das Lilienthal-Denkmal noch am Markt und die Arbeitslosenzahlen lagen bei über 20 Prozent. Viel zu berichten gab es auch damals schon.
Veröffentlicht:07.10.2021, 18:31
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Von:
  • Author ImageMatthias Diekhoff
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Man kann das Lilienthal-Center am Anklamer Markt nun schön finden oder auch nicht. Vor 25 Jahren ging die Aufregung um den Bau noch weit über Fragen des guten Geschmacks hinaus. Wie geschmiert lief das Projekt offenbar schon längere Zeit nicht, als der damalige Bauherr Helge Thran sich im Oktober 1996 vom Generalauftragnehmer, dem italienischen Baukonzern ITC, trennte. Wochen zuvor war bereits der Architekt gefeuert worden.

Fünf Millionen Mark im Rückstand

Hintergrund der Querelen war die Zahlungsmoral des Konzerns gegenüber den Subunternehmern. ITC wiederum war der Ansicht, dass der Bauherr noch fünf Millionen Mark im Rückstand sei. Dennoch war man optimistisch, das Center bis zum 1. Dezember des Jahres öffnen zu können. Als Hauptmieter standen seinerzeit Woolworth und Kaisers auf der Matte.

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Ausschnitt aus der Anklamer Zeitung vom 10. Oktober 1996. (Foto: Nordkurier-Archiv)

Wie die „Blechbüchse” in Zinnowitz entstand

Unterdessen wurden an der Vorpommerschen Landesbühne weitreichende Pläne geschmiedet. Neben Heringsdorf sollte in der kommenden Saison ein weiteres Ostseebad bespielt werden. Peenemünde, Karlshagen und Ückeritz hätten sich bereits um Gastspiele bemüht, erklärte Intendant Wiolfgang Bordel. Und in Zinnowitz stünden dafür sogar eine Blech-Halle und die Ostseebühne zur Verfügung. Dass daraus mal die „Blechbüchse” und vor allem die „Vineta-Festspiele” werden würden, ahnte damals wohl nur die Weitsichtigsten.

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Ausschnitt aus der Anklamer Zeitung vom 10. Oktober 1996. (Foto: Nordkurier-Archiv)

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Durchwachsene Ernte-Bilanz

Die Landwirte der Region zogen derweil eine eher durchwachsene Bilanz. Es habe kaum einen landwirtschaftlichen Betrieb im Bereich Anklam und Wolgast gegeben, der keine größeren Ernteverluste gehabt hätte, hieß es damals vom Bauernverband. Schuld daran seien vor allem die widrigen Umstände bei der Ernte von Wintergerste und Raps gewesen. Auf einigen Flächen hätte gar nichts geerntet werden können und auf anderen nur zehn Dezitonnen pro Hektar unter dem Schnitt.

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Ausschnitt aus der Anklamer Zeitung vom 7. Oktober 1996. (Foto: Nordkurier-Archiv)

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