Corona-Unterbrechung
Wieder Gottesdienste in Anklamer Marienkirche
Anklam / Lesedauer: 2 min

Matthias Diekhoff
Nach wochenlanger Unterbrechung konnte am Sonntag in der Anklamer Marienkirche wieder ein öffentlicher Gottesdienst gefeiert werden. Das sei schon ein „seltsames Gefühl“, sagte Pastorin Ulrike Weber zum Beginn des Gottesdienstes und kündigte zugleich an, im weiteren Verlauf das Wort „Corona“ nicht mehr zu erwähnen. Vielmehr widmete sie sich dem Thema „Beten“. War der gestrige Sonntag doch der Sonntag „Rogate“, was nichts anders bedeutet als „Betet!“.
Keine Lieberbücher, kein Abendmahl
Dennoch war der Gottesdienst kein gewöhnlicher. Im Eingangsbereich der Kirche war ein Hinweisschild mit zu beachtenden Regeln angebracht. Die Kirche selbst konnte nur mit Maske betreten werden, die Besucher waren angehalten, sich die Hände zu desinfizieren und ihre Kontaktdaten zu hinterlassen.
Jede zweite Reihe der Kirchenbänke war gesperrt und in den offenen zeigten ausgelegte Liederzettel an, wo Platz genommen werden konnte. Die sonst üblichen Liederbücher wurden nicht ausgelegt, da sie sonst hätten desinfiziert werden müssen. Zudem fiel der Gottesdienst kürzer als gewohnt aus. Auf das Abendmahl wurde dabei zwar verzichtet, auf das Singen jedoch nicht.
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Dennoch fanden einige Dutzend Gläubige trotz der Umstände den Weg in die Marienkirche, freute sich Thomas Binder als Geschäftsführer der evangelischen Kirchengemeinden in der Stadt. Die praktischen Vorbereitungen für diesen doch etwas ungewöhnlichen Gottesdienst hätten etwa einen Tag in Anspruch genommen. Dafür habe es aber auch vorab positive Resonanz auf die Nachricht gegeben, dass schon an diesem Sonntag wieder ein öffentlicher Gottesdienst stattfinden sollte.
Die nächsten gibt es übrigens am kommenden Donnerstag (Christi Himmelfahrt) und am Sonntag jeweils um 10 Uhr.