Stadtgeschichte
Zuckerfabrik kauft alte Schwimmhalle und Park - wie soll es weiter gehen?
Anklam / Lesedauer: 2 min

Anne-Marie Maaß
Seit dem Umzug der Schwimmer in den Neubau am Mittelfeld fristet das Areal am Bluthsluster Park samt denkmalgeschützter alter Schwimmhalle ein eher tristes Dasein. Die Stadt Anklam ist hier nun zukünftig jedoch aus der Verantwortung entlassen.
Wie zuvor geplant, wird das Grundstück samt Halle an die Cosun Beet Company - sprich die Anklamer Zuckerfabrik - veräußert. Dem zuvor vom Gutachter ermittelten Verkehrswert wurde dabei ohne Einwände zugestimmt, so Anklams Bürgermeister Michael Galander.
Der Verkauf spült rund 121 000 Euro in die Stadtkasse. Was mit der alten Halle, beziehungsweise dem Park, zukünftig geschehen soll, ist derweil noch nicht klar. Konkrete Planungen dazu gibt es bislang nicht, so Zuckerfabrikgeschäftsführer Matthias Sauer. Wichtig sei dem Unternehmen demnach vielmehr gewesen, sich das Grundstück, das direkt an das Werksgelände angrenzt, zu sichern.

Bleiben die Tore künftig verschlossen?
Klar sei allein schon vom Denkmalschutz her, dass der Park, aber auch die alte Schwimmhalle in ihrer Bauweise erhalten bleiben. Welche Sicherungsmaßnahmen dazu speziell im Park anstehen, müsse man erst einmal abschätzen. Damit stehe und falle auch die Entscheidung, ob der Park womöglich wieder als öffentliche Anlage genutzt werden könnte.
Doch auch dazu gebe es aktuell noch keine aussagekräftige Antwort, so Matthias Sauer. Dies obliege letztendlich auch einer versicherungsrechtlichen Einschätzung. Zumal im Park ein gewisser Unterhaltungsrückstand, etwa in Bezug auf die marode Brücke zur kleinen Insel im Teich, bestehe. Matthias Sauer bittet daher zunächst noch um Verständnis.
Neue Infotafel gibt Radwanderern Infos
Immerhin, Touristen und Einheimische können sich über den historischen Wert des Ensembles nun vor Ort informieren. Kürzlich wurde vor dem Gelände der Zuckerfabrik eine neue dreiseitige Infotafel enthüllt. Das Unternehmen hat dabei mit einem Spendenbetrag von 2250 Euro unterstützt. Insgesamt kostet die Infotafel fast 17000 Euro. Sie informiert an dieser Stelle ab sofort kurz über die Historie der Anklamer Zuckerfabrik, den Bluthsluster Park und eben den ehemaligen DDR-Prototyp-Schwimmhallenbau Anklam.
Dass dies eine sinnvolle Investition ist, kann Matthias Sauer bestätigen. Immer wieder würden gerade in den Sommermonaten interessierte Radfahrer auf dem Fernradweg an dem Ensemble samt der Zuckerfabrik vorbeikommen und auch nach Hintergrundinformationen fragen. Diese können nun ganz einfach am Straßenrand in Deutsch, Englisch, Polnisch und Schwedisch nachgelesen werden.