Zugverkehr
Bahn plant im Nordosten massive Streckensperrungen
Potsdam / Lesedauer: 3 min

Benjamin Lassiwe
Pendler aus dem Nordosten müssen sich weiter auf massive Streckensperrungen bei der Bahn und die damit verbundenen Einschränkungen einstellen. Das kündigte der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, Alexander Kaczmarek, am Montag vor Journalisten in Berlin an.
Von Ende Februar bis Ende Oktober 2023 werde es auf der so genannten „Vorpommern-Magistrale“ zwischen Angermünde und Pasewalk mehrere Bauphasen geben, in denen sich ein eingleisiger Betrieb mit einer Streckensperrung abwechseln werde. Die Gründe dafür seien vielfältig: Neben einer Gleiserneuerung und dem Bau eines Umrichterwerks in Prenzlau werde das Bahnsteigdach in Prenzlau erneuert. Ebenso komme es zu einer Erneuerung der Bahnsteige in Wilmersdorf bei Angermünde und dem Bau einer Personenüberführung an diesem Bahnhof. Weitere Baustellen soll es im Bereich zwischen Eberswalde und Berlin geben, wo in Bernau und Berlin-Buch in der Zeit vom 21. April bis 21. Mai an Überführungen gebaut werde.
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Berliner Stadtbahn zwei Monate komplett gesperrt
„Unser Ziel ist es, die klimafreundliche Schiene in der Region zu stärken und unser Netz deutlich leistungsfähiger zu machen“, sagte Kaczmarek am Montag. „Dafür sind umfassende Instandhaltungsarbeiten erforderlich.“ Vorübergehende Sperrungen und größere Einschränkungen ließen sich deshalb leider nicht vermeiden. „Wichtig ist aber, dass wir Baumaßnahmen noch stärker und gezielter als bisher bündeln werden, um die Einschränkungen für Reisende und Güterverkehrsunternehmen so weit wie möglich zu begrenzen.“
Das betrifft besonders die Berliner Stadtbahn, die in diesem Jahr vom 11. bis 25. Mai und vom 9. Juni bis 11. Juli zwischen Berlin-Ostbahnhof und Berlin-Hauptbahnhof gesperrt sein soll. Für diese wichtige Strecke soll es künftig – ähnlich wie beim Berliner Nord-Süd-S-Bahn-Tunnel – ein festes, jährliches Wartungsfenster geben, in dem die Stadtbahn dann für alle im Laufe des Jahres angefallenen Wartungen und Reparaturen komplett gesperrt wird.
Wann das genau geschehen soll, wolle man noch mit den beiden Bundesländern Berlin und Brandenburg absprechen. „Die Frage ist, ob das im Sommer sein soll, wenn es weniger Pendler gibt – oder im Frühjahr, wenn es weniger Touristen gibt.“
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Bauarbeiten an Bahnstrecke nach Polen
Große Baumaßnahmen plant die Bahn auch in Richtung Polen. Neben den Bauarbeiten auf der Strecke in Richtung Stettin soll auch die Hauptachse Berlin-Warschau zwischen Erkner und Fürstenwalde Ende März für fast einen Monat gesperrt werden. Gründe dafür sind Korrosionsschutzarbeiten an der Brücke der Autobahn A1 und die Erneuerung der Bahnübergänge in Hangelsberg und Fürstenwalde.
Reisende von Warschau in Richtung Berlin werden von der Bahn Kaczmarek zufolge auf eine „Südbrandenburg-Rundfahrt“ eingeladen: Die Fernzüge werden nach dem Grenzübergang zunächst nach Cottbus umgeleitet und von dort weiter nach Berlin geführt.
Neuer Name für Bahnhof in Schönefeld
Einen neuen Namen soll schließlich der Bahnhof „Berlin-Flughafen Schönefeld Terminal 5“ erhalten. Da vom Terminal 5 kein Flugverkehr mehr stattfindet, sollen die Bezeichnungen „Flughafen“ und „Terminal 5“ entfallen, sagte Kaczmarek. Außerdem wolle man künftig auf „Berlin“ verzichten, da sich der Bahnhof nun einmal nicht in Berlin befände.