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Warnstreik

Bei der AOK Nordost eskaliert die Tarifrunde

Potsdam / Lesedauer: 2 min

Servicezentren geschlossen, Kundenberater nicht erreichbar: Verdi hat die Beschäftigten der größten gesetzlichen Krankenkasse im Nordosten zum Generalstreik aufgerufen.
Veröffentlicht:18.01.2022, 12:03

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Bei der AOK Nordost spitzt die laufende Tarifrunde zu: Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der gesetzlichen Krankenkasse zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Damit müssen Versicherte in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg am Mittwoch damit rechnen, dass sie auf geschlossenen Türen oder unbesetzte Rufnummern stoßen werden.

AOK-Mitarbeiter pochen auf Lohnerhöhungen

„Die Kollegen sind besonders wütend, weil die Beschäftigten der AOK Nordosten in diesem Jahr von jeglicher Lohnerhöhung ausgenommen werden sollen”, sagte Gewerkschaftssekretärin Heike Spies vom Verdi-Landesbezirk Berlin-Brandenburg. Nach Gewerkschaftsangaben hat die Tarifgemeinschaft der AOK, die von Seite der Arbeitgeber die Verhandlungen für alle AOK führt, bei den laufenden Gesprächen zuvor erklärt, dass bei der AOK Nordost im Jahr 2022 kein Abschluss angestrebt werde.

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Nach Ansicht von Verdi würden die Beschäftigten und Auszubildenden der AOK Nordost ohne einen Tarifabschluss auf Dauer vom Vergütungsniveau ihrer Kollegen im AOK-System abgehängt. Bei gestiegenen Lebenshaltungskosten bedeute das einen beträchtlichen Reallohnverlust auch auf lange Sicht.

„Was können die Kollegen dafür, wenn es einzelnen Krankenkassen wirtschaftlich nicht so gut geht?”, zweifelte Gewerkschaftssekretärin Spies. Ursache seien die politischen Rahmenbedingungen. Die Aufwendungen für die Gehälter sind ihren Angaben zufolge Teil der Verwaltungskosten, die lediglich um die fünf Prozent der Ausgaben der Kassen betragen. Ein Erhöhung der Gehälter würde deswegen bei einer angespannten Situation der Kassen wenig ins Gewicht fallen.

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Verdi fordert laut Mitteilung unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 5,9 Prozent. Außerdem sollen die Ausbildungsvergütungen um 150 Euro steigen. Darüber hinaus wird ein jährlicher Zuschuss für gesundheitliche Maßnahmen sowie die Verbesserung von Aufstiegschancen in den ersten Berufsjahren verlangt.