Parteitag Templin

Brandenburgs Grüne wählen erstmals weibliche Doppelspitze

Templin / Lesedauer: 2 min

Gut drei Monate nach den Landtagswahlen haben die Brandenburger Grünen eine neue Parteiführung gewählt. Erstmals ist die Doppelspitze rein weiblich.
Veröffentlicht:07.12.2019, 17:49
Aktualisiert:

Von:
  • Author ImageBenjamin Lassiwe
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Auf einem Parteitag in Templin wählten die Delegierten die 26-jährige Julia Schmidt aus Hohen Neuendorf und die 41-jährige Kleinmachnowerin Alexandra Pichl als Nachfolgerinnen von Petra Budke und Clemens Rostock. Beide mussten wegen der bei den Grünen geltenden Trennung von Amt und Mandat zurücktreten, nachdem sie bei den Landtagswahlen am 1. September in das Landesparlament gewählt wurden. Budke ist mittlerweile zusammen mit dem Agrarpolitiker Benjamin Raschke zur Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Potsdamer Landtag gewählt worden. Schmidt ist Fraktionsvorsitzende im Kreistag Oberhavel und nahm für Bündnis90/Die Grünen als Mitglied des Hauptverhandlungsteams an den Kenia-Koalitionsverhandlungen teil.

In ihrer Vorstellungsrede appellierte sie an die Geschlossenheit in der Partei. „Wir sind jetzt Regierungspartei: Unsere Landtagsfraktion und unsere Ministerinnen und Minister werden Entscheidungen eingehen müssen, die manchmal schmerzhaft sein werden“, sagte Schmidt. „Gute Freundinnen und Freunde kritisieren sich ehrlich, ziehen aber auch an einem Strang.“ Pichl hatte vor den Delegierten gefordert, dass sich die Grünen „parteiintern ernst nehmen“ müssten und sich noch viel mehr gegenseitig zuhören sollte. „Wir müssen miteinander im Gespräch bleiben, einander zuhören und in einen konstruktiven, sicher auch manches Mal kritischen Dialog mit unserer Landtagsfraktion und unseren Kabinettsmitgliedern treten“, sagte Pichl.

Im ersten Wahlgang verfehlten Bewerber das Quorum

Während des Parteitags stimmten die Grünen zunächst über einen ausschließlich für Frauen vorgesehenen Platz einer Parteivorsitzenden ab. Dort erhielt Schmidt 65 Stimmen und wurde gewählt. Pichl erhielt 27 Stimmen. Es gab drei Nein-Stimmen. Die unterlegene Kandidatin trat daraufhin auch für den zweiten Platz der Doppelspitze an, um den sich Frauen und Männer bewerben können. Ihr Gegenkandidat war der frühere Kreistagsvorsitzende von Teltow-Fläming, Gerhard Kalinka. In einem ersten Wahlgang hatte Pichl 48 Stimmen erzielt, Kalinka lediglich 46. Es gab eine Nein-Stimme und eine Enthaltung. Damit verfehlten beide Bewerber das Quorum, das bei 96 abgegebenen Stimmen bei 49 lag. Im zweiten Wahlgang erzielte Pichl bei 98 abgegebenen Stimmen 51 Stimmen, und übertraf damit das Quorum von 50 Stimmen um eine Stimme. Auf Kalinka entfielen wiederum 46 Stimmen.