Denkmalschutz-Preis
Klosterstift Heiligengrabe wird ausgezeichnet
Heiligengrabe/Görlitz / Lesedauer: 2 min

dpa
Mehr als 700 Jahre alt und noch in gutem Zustand: Das Klosterstift Heiligengrabe (Ostprignitz-Ruppin) wird mit dem Denkmalschutz-Preis 2016 des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK) ausgezeichnet. Unter anderen werden die Äbtissinnen Friederike Rupprecht und Erika Schweitzer am Montag in Görlitz (Sachsen) mit der Silbernen Halbkugel geehrt, wie der RBB berichtet.
In der Begründung des DNK heißt es, dass die Frauen sich 20 Jahre für die Sicherung und Wiederherstellung des umfangreichen und teilweise stark gefährdeten Ensembles eingesetzt hätten. Das denkmalpflegerische Gesamtkonzept berücksichtige die landes- und kirchengeschichtliche Stellung, geistliche, geistige, kulturelle und regionale sowie bauliche Anforderungen. Dies ermöglichte die Anerkennung als Baudenkmal von nationaler Bedeutung und sicherte dadurch auch die Fördermöglichkeiten, führte das DNK aus.
70 Prozent des Areals bereits generalüberholt
Bislang wurden in Heiligengrabe Sanierungsarbeiten im Gesamtwert von zwölf Millionen Euro vorgenommen. 70 Prozent des Areals sind bereits generalüberholt. Zwei Gebäude des Gutshofs sind noch Ruinen. Um Fördergelder zu erhalten, müsse ein Nutzungskonzept her. Konkreteres liege für das unsanierte Luisenhaus und das ehemalige Waschhaus vor. Dort soll nach dem Willen der neuen Äbtissin Schweitzer - sie übernahm die Leitung im Januar von Rupprecht - ein Hospiz entstehen.
Das Stift wurde 1287 von Zisterzienserinnen gegründet. Preußenkönig Friedrich II. (1712-1786) erhob es zum evangelischen Damenstift. Nach 1945 zogen aus Oberschlesien vertriebene Diakonissen in das Kloster. Heute leben hier drei Stiftsdamen. Sie führen neben der Klosterbibliothek eine Werkstatt für liturgische Gewänder und veranstalten Ausstellungen, Meditationen und Konzerte.