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RBB-Sendung zur Brandenburger Landtagswahl

Langeweile in der Wahlarena

Potsdam / Lesedauer: 2 min

Die Spitzenkandidaten von sechs Parteien trafen sich knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl in Brandenburg zum Duell in der Wahlarena des RBB. Aber hart zur Sache ging es drinnen kaum, nur vor der Tür zeigte sich einer kampfeslustig.
Veröffentlicht:20.08.2019, 22:01

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Einer durfte nicht mitmachen. Peter Vida, der Landesvorsitzende und Spitzenkandidat der Freien Wähler in Brandenburg, war bei der Wahlarena des RBB nicht zugelassen. Auch ein Rechtsstreit vor dem Potsdamer Verwaltungsgericht änderte daran letztlich nichts. Weswegen Vida am Dienstagabend seine eigene Wahlarena aufmachte: Vor dem Gelände des Potsdamer Hans-Otto-Theaters an der Schiffbauergasse hatte er sich mit einer überdimensionierten, aufblasbaren Glühbirne und einigen Anhängern postiert. An den Händen trug er Boxhandschuhe. „Es geht doch um eine Wahlarena“, sagte der kampfeslustige Jurist.

Wirklichen Streit gab es kaum

Drinnen, auf dem Gelände des Theaters, hatte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) die Spitzenkandidaten von SPD, CDU, Linke, AfD, Bündnisgrüne und FDP für die Landtagswahl am 1. September eingeladen. In einer 90 Minuten dauernden Live-Sendung konnten ihnen ins Studio eingeladene Bürger Fragen stellen. Dabei ging es um die beitragsfreie Kita und die Betreuung für ältere Menschen, um die Arbeit und die Ausstattung der freiwillige Feuerwehren und vieles mehr.

Antworten aus den Parteiprogrammen

Doch je länger die Sendung dauerte, desto mehr wurde klar: Wirklichen politischen Streit sollten die Zuschauer an diesem Abend nicht erleben. Auf die Fragen aus dem Publikum gab es Antworten aus den Parteiprogrammen. Dass sich die Spitzenkandidaten gegenseitig angriffen, hatte Seltenheitswert. Als Andreas Kalbitz von der AfD davon sprach, dass seine Partei zum Grundrecht auf Asyl und subsidiärem Schutz stehen und sich daraufhin Kathrin Dannenberg von den Linken zu Wort meldete, wollte die sichtlich überforderte Moderatorin Tatjana Jury die Linken-Politikerin zunächst unterbrechen. Doch Dannenberg ließ sich nicht abwürgen, und berichtete dem Fernsehpublikum von den fremdenfeindlichen Reden der AfD in Cottbus.

Keine Sieger oder Verlierer

Die Unterschiede zwischen den Parteien wurden kaum herausgearbeitet, was auch daran lag, dass oft nur einzelne Politiker antworteten – und die Moderatoren keinerlei Anstalten machten, eine Diskussion herbeizumoderieren. Weswegen sich am Ende eine Frage auch nicht beantworten ließ: Wer hat die Wahlarena eigentlich gewonnen? Um Sieger und Verlierer feststellen zu können, hätte es viel mehr Reibung geben müssen.